Brief an Merkel

CDU-Gesundheitsminister machen sich gegen Rx-Versand stark

Berlin - 03.11.2017, 17:05 Uhr

Die Gesundheitsthemen werden von den Jamaika-Sondierern bisher eher stiefmütterlich behandelt. (Foto: dpa)

Die Gesundheitsthemen werden von den Jamaika-Sondierern bisher eher stiefmütterlich behandelt. (Foto: dpa)


Rx-Versandverbot für Bayern „von besonderer Bedeutung“

Laut dem Brief gibt es einen Abweichler: „Saarland lehnt dies ab“, heißt es in Sachen Rx-Versandverbot. Doch ein Pressesprecher stellt richtig: „Das saarländische Gesundheitsministerium ist nach wie vor davon überzeugt, dass der Versandhandel die flächendeckende Versorgung durch Apotheken rund um die Uhr nicht ersetzen kann, um die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit Medikamenten sicherzustellen. Daher steht das Saarland weiterhin dazu, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu untersagen.“ Wie der Passus entstanden ist, sei noch nicht geklärt.

In einem weiteren, DAZ.online vorliegenden Schreiben richtete sich die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) vergangene Woche an ihren Parteichef Horst Seehofer. „Von besonderer Bedeutung“ seien für sie bezüglich der Sondierungsgespräche neben dem Kassen-Finanzausgleich, verbesserten Arbeitsbedingungen in der Krankenpflege oder einer besseren Krankenhaus-Vergütung auch das Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, schreibt Huml. Sie leitete gleichfalls das Grüttner-Schreiben an Seehofer weiter.

Dem Vernehmen nach wollen sich die Sondierer am Dienstag erneut der Gesundheitsthemen annehmen. Für Apotheker wird es spannend werden, ob sich die Anhänger des Rx-Versandverbots aus CDU/CSU-Kreisen durchsetzen können – oder ob auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) seinen Plan am Ende anderen Zugeständnissen opfern muss. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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