Konstituierende Sitzung

Das ist der neue Bundestag

Berlin - 24.10.2017, 13:40 Uhr

Übersicht über die konstituierenden Sitzung des 19. Deutschen Bundestages am 24.10.2017 im Plenarsaal im Reichstagsgebäude in Berlin. (Foto: Ralf Hirschberger / dpa)

Übersicht über die konstituierenden Sitzung des 19. Deutschen Bundestages am 24.10.2017 im Plenarsaal im Reichstagsgebäude in Berlin. (Foto: Ralf Hirschberger / dpa)


FDP stellt den jüngsten Abgeordneten (24)

Beim Alter unterscheiden sich die Fraktionen hingegen nur wenig. Lediglich die FDP und die Grünen liegen mit ihrem Durchschnittsalter etwas unter den anderen Fraktionen. Bei der FDP liegt das Alter im Schnitt bei etwa 46 Jahren, bei den Grünen in etwa bei 47 Jahren. Der jüngste Abgeordnete ist ein Liberaler: Roman Müller-Böhm (24) zog über die Landesliste Nordrhein-Westfalen ins Parlament ein. Alle anderen Fraktionen haben ein Durchschnittsalter von rund 50 Jahren, die AfD stellt die älteste Fraktion mit 50,7 Jahren. Der Anteil der Wiedergewählten ist bei der SPD am höchsten: Nur 15 Prozent der Sozialdemokraten ziehen neu in den Bundestag ein. Die meisten „Neuen“ bringt die Linke mit: Von zehn Abgeordneten sind vier erstmalig im Bundestag, darunter auch die Apothekerin Sylvia Gabelmann.

Die Zusammensetzung des neuen Bundestages nach ausgewählten Merkmalen (u.a. Alter, Geschlecht).

Dass in der nun begonnenen Legislaturperiode sehr viel hitzigere Debatten zu erwarten sind, zeigten die ersten Aussprachen am heutigen Dienstag. Der AfD-Abgeordnete Bernd Baumann beschwerte sich vehement darüber, dass seine Partei nicht den Alterspräsidenten stellen darf. Bis vor ein paar Monaten sah es die Geschäftsordnung vor, dass der älteste Abgeordnete automatisch auch Alterspräsident wird. Nach einer Neuregelung ist es nun aber so, dass der dienstälteste Parlamentarier den Posten übernimmt.

Einen weiteren Konflikt gab es rund um einen Antrag der SPD. Die Sozialdemokraten wollten bewirken, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) regelmäßig zu einer Fragestunde im Bundestag erscheint, um sich den Fragen der Opposition zu stellen. Erstmals stimmten aber die Fraktionen einer möglichen Jamaika-Koalition geschlossen gegen diesen Vorschlag.

Die Wahl zum Bundestagspräsidenten verlief eindeutig: 501 Abgeordnete stimmten für den CDU-Politiker Wolfgang Schäuble, der damit seinen Parteikollegen Wolfgang Lammert ablöst.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.