Pflegereform wirkt

Plus 220.000 Leistungsempfänger in der Pflege

Berlin - 23.10.2017, 11:35 Uhr

Mehr Leistungsempfänger nach der Pflegereform: Durch die Überarbeitung der Pflegebedürftigkeits-Begutachtungen haben nun mehr Menschen Anspruch auf Pflege-Leistungen. (Foto: Ingo Bartussek / fotolia)

Mehr Leistungsempfänger nach der Pflegereform: Durch die Überarbeitung der Pflegebedürftigkeits-Begutachtungen haben nun mehr Menschen Anspruch auf Pflege-Leistungen. (Foto: Ingo Bartussek / fotolia)


Jamaika-Koalition hat viele Baustellen in der Pflege

Die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes wurde erstmals von der damaligen SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt 2006 mit einem Expertenbeirat angestoßen. Dann zog es sich über Jahre. Mit dem Reformstart wurde außerdem der Pflegebeitragssatz zum 1. Januar 2017 noch einmal um 0,2 Prozentpunkte angehoben, um die besseren Leistungen finanzieren zu können, auf 2,55 Prozent vom Brutto.

Nun kann Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), der in der großen Sondierungsrunde für eine Jamaika-Koalition mit am Tisch sitzt, auf Erfolge verweisen, wenn das Thema Pflege zur Sprache kommt. Trotzdem ist der Reformdruck nach wie vor enorm. In den Krankenhäusern fehlen landauf, landab Schwestern und Pfleger – auch weil die Kliniken eigentlich für die Pflege vorgesehene Mittel nicht selten anders einsetzen. Seit einem Vierteljahrhundert ist die Zahl der Klinikärzte um 66 Prozent auf rund 158.100 gestiegen. Eine Abnahme um 1000 auf rund 325.100 gab es bei den Pflegekräften.

In der Altenpflege sieht die Lage nicht viel besser aus. Es gibt seit Jahren immer mehr Pflegebedürftige. Vor zehn Jahren waren es rund 2,03 Millionen, bis Ende 2016 stieg die Zahl binnen einen Jahres um 84 000 auf 2,75 Millionen. Hektik und Stress ist in vielen Heimen an der Tagesordnung, die Zeit ist knapp, die Bezahlung der Pflegekräfte oft mäßig, und die Betroffenen müssen hohe Eigenanteile zahlen.



dpa-AFX / DAZ.online
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