Mögliche Jamaika-Koalition

Erster Hinweis auf Mega-Ministerium für Gesundheit, Arbeit, Soziales?

Berlin - 20.10.2017, 12:00 Uhr

Gibt es bald ein neues Mega-Ministerium für alle sozial- und gesundheitspolitischen Themen? Die Verhandlungen finden im Haus der Parlamentarischen Gesellschaft (l.) statt. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)

Gibt es bald ein neues Mega-Ministerium für alle sozial- und gesundheitspolitischen Themen? Die Verhandlungen finden im Haus der Parlamentarischen Gesellschaft (l.) statt. (Foto: Kay Nietfeld/dpa)


Vor dem Start der ersten gemeinsamen Sondierungen für eine Jamaika-Koalition haben sich Union, FDP und Grüne auf zwölf Themenblöcke geeinigt. An erster Stelle stehen die Themen Finanzen, Haushalt und Steuern, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Die Gesundheitspolitik wird gemeinsam mit den Themen Arbeit, Soziales und Pflege an sechster Stelle aufgerufen. Ist das ein erster Hinweis für ein neues Mega-Ministerium für alle sozial- und gesundheitspolitischen Themen?

Am heutigen Freitag treffen erstmals Union, FDP und Grüne in der großen Runde von mehr als 50 Unterhändlern aufeinander. Nach dpa-Informationen hatten die Generalsekretäre der Parteien von ihren Verhandlungsführern den Auftrag erhalten, sich am Donnerstag auf Themen und die Reihenfolge zu einigen. Die Aufstellung dürfte auch bereits einen Hinweis auf mögliche künftige Ressortzuschnitte geben, schreibt die dpa.

So wurden die Themenblöcke eingeteilt:

1. Finanzen, Haushalt und Steuern

2. Europa

3. Klima, Energie, Umwelt

4. Flucht, Asyl, Migration, Integration

5. Bildung, Forschung, Innovation, Digitales, Medien

6. Arbeit, Rente, Gesundheit, Pflege, Soziales

7. Familie, Frauen, Senioren, Jugend

8. Kommunen, Wohnen, Ehrenamt, Kultur, Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen

9. Landwirtschaft, Verbraucherschutz

10. Wirtschaft, Verkehr

11. Außen, Verteidigung, Entwicklungszusammenarbeit, Handel

12. Innen, Sicherheit, Rechtsstaat

Wie geht es weiter?

Wie die Ressortaufteilung in einer möglichen Jamaika-Koalition aussieht, ist derzeit noch völlig unklar. Sollten die Koalitionäre aber tatsächlich dieser Themenaufteilung folgen, gäbe es zumindest im Sozialbereich eine komplette Umgestaltung: Bislang sind die Themen Gesundheit und Pflege beide im Bundesgesundheitsministerium (BMG), die Themen Arbeit, Soziales und Rente liegen im derzeit noch SPD-geführten Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Dass es zu einer Zusammenlegung von Ressorts kommt, ist aber nicht unwahrscheinlich: Denn für das Thema Zuwanderung und Asylpolitik könnte ein neues Ministerium geschaffen werden müssen.

Grundsätzlich wird mit langwierigen und schwierigen Gesprächen bis zu einer Koalitionsvereinbarung gerechnet. Zu den kritischen Themen gehören neben der Flüchtlingspolitik unter anderem der weitere Kurs in Europa, die Energie- und Klimapolitik und steuerliche Entlastungen.

Nach dem Auftakt in großer Runde an diesem Freitag wollen Union, FDP und Grüne ihre Gespräche am Dienstag (24.10.) mit einer Abendsitzung fortsetzen – nach der ersten Sitzung des neu gewählten Bundestags. Am folgenden Donnerstag (26.10) sowie am Montag drauf (30.10.) sollen die Unterhändler dann ganztägig tagen, wie dpa aus Verhandlungskreisen erfuhr. Einer Mitteilung der CDU zufolge sind dann weitere Termine für den 1. und 2. November geplant.



bro / dpa
brohrer@daz.online


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