Apothekenklima-Index der ABDA

Apotheker-Stimmung auf dem Tiefpunkt

Düsseldorf - 12.09.2017, 14:15 Uhr

ABDA-Vize Mathias Arnold und ABDA-Präsident Friedemann Schmidt stellten in Düsseldorf den Apothekenklima-Index vor. (Foto: diz)

ABDA-Vize Mathias Arnold und ABDA-Präsident Friedemann Schmidt stellten in Düsseldorf den Apothekenklima-Index vor. (Foto: diz)


Was ärgert und was motiviert

Ein weiteres Ergebnis aus dem Apothekenklima-Index: Stünde der Verkauf der eigenen Apotheke an, erwartet zwei Drittel der Apotheker mindestens zwei Kaufinteressenten, was nicht schlecht sei, aber dennoch schlechter als die Einschätzung im Vorjahr, so der ABDA-Präsident. 

Auch sogenannte weiche Faktoren hat die ABDA für den Index abfragen lassen. So ist die zunehmende Bürokratie nach wie vor das größte Ärgernis im Berufsalltag, wie über 80 Prozent der befragten Apotheker angaben. Auch die Lieferengpässe werden von über der Hälfte der Apotheker immer mehr als Ärgernis aufgefasst.

Zu den größten Motivationen im Berufsalltag gehört dagegen die Beratung (rund 80 Prozent), die Selbstständigkeit (rund 60 Prozent) und das Teamwork. Viele würden sich, so zeigte die Umfrage, auch mehr in der Prävention engagieren.

Als positiver Aspekt wird die Einführung der Beratungsgebühr für Rezepturen, die Erhöhung der Dokumentationsgebühr und das Verbot der Exklusivausschreibung für Zytostatika gesehen.

Und was wünschen sich die Apotheker in Zukunft? Wie die Ergebnisse des Apothekenklima-Index zeigen, steht als wichtigstes Thema die Planungssicherheit an erster Stelle – „das treibt die meisten um“, so Schmidt, „für über 83 Prozent steht dies bei den gesundheitspolitischen Prioritäten ganz vorne“. Daher fordern über 80 Prozent von der nächsten Bundesregierung, ein Rx-Versandverbot einzuführen. Jeder vierte Apotheke mit bis zu 2 Millionen Euro Umsatz fordert zudem Regeln zur Anhebung des Festhonorars festzulegen.  



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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