ABDA-Präsident Schmidt zum Zyto-Skandal

„Krassester Einzelfall von kriminellem Verhalten“

Düsseldorf - 12.09.2017, 13:00 Uhr

Der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt kritisierte das dem Bottroper Zyto-Apotheker zur Last gelegte Verhalten scharf. (Archiv-Foto: Külker)

Der ABDA-Präsident Friedemann Schmidt kritisierte das dem Bottroper Zyto-Apotheker zur Last gelegte Verhalten scharf. (Archiv-Foto: Külker)


Schmidt hofft auf mehr Zyto-Apotheken

Es sei zu hoffen, dass die Zahl der Zytostatika-herstellenden Apotheken in den nächsten Jahren wieder ansteige, erklärte der ABDA-Präsident. Mit dem im AM-VSG beschlossenen Verbot der Zytostatika-Ausschreibungen durch die Krankenkassen sieht er dafür die Grundlage gelegt.

Der Bottroper Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Laut der im Juli erhobenen Anklage hat der Zyto-Apotheker, der seit Ende letzten Jahres in Untersuchungshaft sitzt, allein in den letzten fünf Jahren mehr als 60.000 Rezepturen fehlerhaft hergestellt – auch da er Hygieneanforderungen offenbar massiv verletzte.

Mehrere tausend Patienten sollen von dem Fall betroffen sein. Am vergangenen Mittwoch organisierten Betroffene eine Demonstration vor der Apotheke in Bottrop, auf der sie auch mangelnde Informationen und fehlende Nachsorge thematisierten. Der Schaden für die gesetzlichen Krankenversicherungen beträgt laut Staatsanwaltschaft mehr als 50 Millionen Euro. 



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1 Kommentar

. . . hofft auf mehr Apotheken?

von Martin Trunk am 13.09.2017 um 13:55 Uhr

Warum kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass diese Aussagen den Weg für geplante Änderungen der Hilfstaxe ebnen sollen? Die Krankenkassen werden versuchen, die gerade eben "verlorenen" Einsparungen aus den Ausschreibungen auf breiter(er) Basis zurückzuholen. Dies wird mit Sicherheit nicht den Anreiz erhöhen, die Herstellung von Zytostatika neu in der Apotheke zu etablieren, das Gegenteil wird der Fall sein . . .

Wann wird man endlich verstehen, dass die goldenen Zeiten in diesem Bereich längst vergangen sind? Die Erkenntnis scheint noch nicht an allen Stellen durchgedrungen zu sein.

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