Calcium plus Vitamin D bei Ökotest 

Nahrungsergänzungsmittel Flop, Arzneimittel Top

Stuttgart - 04.09.2017, 07:00 Uhr

Den NEM stellt Ökotest kein gutes Zeugnis aus. (Foto: picture alliance)

Den NEM stellt Ökotest kein gutes Zeugnis aus. (Foto: picture alliance)


Arzneimittel können punkten

Calcilac®, Calcivit® und die Calcium D3-Kombinationen von Acis, Al, betapharm und Stada können sich über ein „sehr gut“ freuen. Ausnahmslos alle geprüften Arzneimittel, auch die abschließend mit „gut“ bewertet wurden, seien frei von umstrittenen Hilfsstoffen und wiesen keine weiteren Mängel wie PVC in ihren Verpackungen auf. Wofür wertete Ökotest die calciumhaltigen Arzneimittel ab?  Abzug mussten Calcicare® D3 forte, Calcimagon® D3 forte und Sandocal®-D wegen Deklarationsmängeln hinnehmen: „Indiziert zur Vorbeugung von Osteoporose“ und „Indiziert zur Vorbeugung von Mangelzuständen“ sei zu „großzügig formuliert“, findet Ökotest. Das wird dem tatsächlichen Einsatz der Arzneimittel wohl nicht gerecht. Gleichermaßen abgemahnt werden Cacigen® D forte, Calcimed® D3, die Calcium-D3-Brausetabletten von Heumann, Ratiopharm, Verla,  Dura und Ideos®, Ossofortin® und Osteo® Plus 1000 mg. Ist das wirklich eine Note Abzug wert? Professor Schubert-Zsilavecz zu den fixen Calcium-D3-Kombinationen: „Für Menschen mit erhöhtem Knochenbruchrisiko ist eine regelmäßige Einnahme von Calcium und Vitamin D nicht mehr pauschal ratsam“. Kombipräparate also nicht für jeden. Was sagt die Leitlinie dazu?

Außer Frage steht: Calciummangel und ein Mangel an Vitamin D erhöhen das Frakturrisiko bei Osteoporosepatienten. Die Leitlinie zur Osteoporosetherapie unterscheidet zwei Patientengruppen bei der Frage, ob eine Calcium- und Vitamin D-basierte Behandlung angezeigt ist. Osteoporosepatienten, die antiresorptive Arzneimittel zur Behandlung ihrer Osteoporose einnehmen, laufen Gefahr, Hypocalciämien zu entwickeln. Eine ausreichende Versorgung dieser Patienten  mit Calcium und Vitamin D ist folglich besonders wichtig. Das berücksichtigt die Leitlinie und empfiehlt Osteoporosepatienten mit antiresorptiver Medikation eine tägliche Gesamtzufuhr von mindestens 1000 mg Calcium und eine ausreichende Menge an Vitamin D. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

OsteoMAXX von Dr. Hittich

von usande am 13.01.2019 um 21:08 Uhr

Dr. Hittich hat eine neues Calcium Präparat eingeführt und behauptet in seiner Werbung, dass Calcium in Drogerien sei das faslche Calcium. Es würde ich in die Arterienwände festsetzen und daraus könne sich ein Schlaganfall oder Herzinfarkt entwickeln. Ist das ein Bluff oder Tatsache??

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