Lieferengpass bei Antibiotika

Piperacillin: Droht erneuter Versorgungsnotstand?

24.08.2017, 16:45 Uhr

Piperacillin plus Tazobactam: Lieferengpass verschärft sich – Probleme verursacht der Piperacillin-Hersteller aus China. (Foto: Eberth Arzneimittel GmbH) 

Piperacillin plus Tazobactam: Lieferengpass verschärft sich – Probleme verursacht der Piperacillin-Hersteller aus China. (Foto: Eberth Arzneimittel GmbH) 


Wie sieht die aktuelle Lieferbarkeit bei Piperacillin aus?

„Derzeit können wir noch liefern“, beschreibt Eberth seine derzeitige Liefersituation. Eberth hat mit 1,2 Millionen Einheiten Piperacillin nur einen relativ kleinen Marktanteil am Piperacillin-Kuchen der Bundesrepublik. Der jährliche Verbrauch an Piperacillin / Tazobactam liegt nach Angaben von Eberth bei 14 bis 15 Millionen Einheiten. 

Die betroffene Piperacillin-Charge von Eberth ist unter Quarantäne und gesperrt. „Wir haben Ware auf Lager, aber keine Genehmigung, diese in den Handel zu bringen“, sagt Eberth. „Wir haben alles getan“, und seit der ominösen Explosion bei Qilu mit Müh und Not bewerkstelligt, „unsere Vetragskunden zu versorgen. Eberth habe mehrfach Piperacillin per Luftfracht aus China hergeholt, um unsere Kunden zu versorgen“. Üblich ist der Transport über den Seeweg. Eberth ergänzt: „Wir haben mit Piperacillin / Tazobactam 2017 nur Verluste getätigt“.

Auch Hexal gibt einen Ausblick auf die bevorstehende Liefersituation: „Wir hoffen, bis Dezember 2017 wieder die volle Lieferfähigkeit erreicht zu haben“, sagt Hexal. Somit wird sich die Situation um das in Kliniken wichtige Antibiotikum in nächster Zeit nicht entspannen. Vielmehr droht eine weitere Verschärfung bei der Piperacillin-Versorgung.

Der Artikel wurde am 25.08.2017 um die Begründung der AMK ergänzt. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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