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Das bringt der Deutsche Apothekertag 2017

Stuttgart - 15.08.2017, 11:41 Uhr

Über 33 Anträge werden die Delegierten beim DAT 2017 diskutieren und abstimmen. (Foto: A. Schelbert / DAZ)

Über 33 Anträge werden die Delegierten beim DAT 2017 diskutieren und abstimmen. (Foto: A. Schelbert / DAZ)


Was soll sich in der Ausbildung ändern? 

Auch die Pharmaziestudenten haben Anliegen an die Apothekerschaft. Da ihr Verband, der BPhD, keine Mitgliedsorganisation der ABDA ist, kann er keine eigenen Anträge stellen. In inzwischen guter Tradition suchen sich die Studierenden deshalb „Paten-Organisationen“, die ihre Anträge in den Apothekertag einbringen. Dieses Mal stellen sie nur einen Antrag, den die Apothekerkammer Westfalen-Lippe eingebracht hat: Während des Praktischen Jahres soll im Rahmen des begleitenden Unterrichts ein Erste-Hilfe-Kurs absolviert werden müssen.

Doch es gibt durchaus weitere Anträge zum Pharmaziestudium: Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg fordert, mehr Studienplätze im Fach Pharmazie anzubieten, der Apothekerverband Rheinland-Pfalz schlägt einen Bonus bei der Studienplatzvergabe vor, wenn sich der Bewerber verpflichtet, nach dem Studium in einer Landapotheke zu arbeiten – ähnliche Regelungen gibt es seit einiger Zeit für angehende Mediziner. Die Apothekerkammer Niedersachsen beantragt, dass während des Studiums mehr Kenntnisse „zum evidenzbasierten Einsatz von Arzneimitteln aus dem OTC-Bereich“ zu vermitteln seien und „gemeinsame Ausbildungsinhalte für angehende Ärzte und Apotheker deutschlandweit forciert zu etablieren“. 

Die Spielregeln: Wer darf was auf der Hauptversammlung?

Welche Aufgaben der Deutsche Apothekertag wahrnimmt und welche „Spielregeln“ dabei gelten, können Sie in der DAZ 2016, Nr. 41 nachlesen:  „Die Spielregeln – Wer darf was auf der Hauptversammlung?“

Rechtsgrundlage für Verträge über pharmazeutische Dienstleistungen

Der geschäftsführende Vorstand der ABDA hat drei Anträge gestellt: Neben dem zum Rx-Versandverbot einen zur Stärkung der gesundheitspolitischen Zuständigkeit der Mitgliedstaaten  in der EU und einen Antrag, um eine Rechtsgrundlage für Verträge über pharmazeutische Dienstleistungen zu schaffen. In Letzterem fordern der geschäftsführende ABDA-Vorstand sowie der LAV Baden-Württemberg, dass eine eindeutige Rechtsgrundlage für Verträge über „die Erbringung und Vergütung von pharmazeutischen Dienstleistungen“ zwischen dem Deutschen Apothekerverband bzw. Landesapothekerverbänden und gesetzlichen Krankenkassen geschaffen wird. Es sei nicht nur von den Apothekern, sondern auch von der Politik gewünscht, dass Apotheken verstärkt nicht an die Abgabe eines Arzneimittels gebundene Dienstleistungen erbringen. Bisher sind solche Verträge aber vom SGB V nicht abgedeckt, sodass sie nicht möglich sind, selbst wenn sich Krankenkasse und Apothekerverband geeinigt haben.



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Mehr Honorar und Handlungsspielraum gefordert

1 Kommentar

DAT

von Heiko Barz am 16.08.2017 um 10:59 Uhr

Zum DAT wäre für den Deutschen Apotheker die wichtigste Diskussion, es sollte eine Strategie begründet werden, die einen klaren Weg vorzeigte, einer erwarteten Ablehnung der Existenz belebenden Honorarerhöhung zu begegnen.
Genauso wenig wie es eine zielgerichtete Strategie zum bevorstehenden EU Urteil beim letzten DAT gab, wird auch in diesem Jahr in der Honorarfrage keine gerichtete Strategie zu erwarten sein.
Wenn es noch heute irgendjemanden gibt, der die Illusion einer Honoraranhebung erwartet, der sollte bei politischen Entscheidern mal zwischen den Zeilen lesen.
Da unsere Rezeptur und BTM "Erhöhung", die noch beim letzten DAT nicht als Honorarerhöhung sondern als notwendige Angleichung zu sehen war, von KKassen und Anderen "Entscheidern" schon jetzt als überflüssig diffamiert wird, sollten wir illusionslos die Zukunft der Honorarfrage betrachten.
Wie berufsfremde Organisationen unsere seit Jahrzehnten festgezurrten Arbeitsbewertungen beurteilen wollen, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.
Das politische "Wollen" aller Parteien ( - Linke ) zielt klar auf die berufliche Diffamierung und Destabilisierung des traditionellen Apothekers.
Diesen finanziell belastenden Faktor in der Gesundheitspolitik wären 'Einige' gerne los, um selber etwas mehr aus diesem Topf abgreifen zu können.
Ross und Reiter sind dabei leider zu bekannt.

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