UNAIDS-Bericht

Todesfälle durch AIDS fast um die Hälfte zurückgegangen

Remagen - 11.08.2017, 08:00 Uhr

Es sterben zwar weniger Menschen an AIDS, doch neben diesem Licht gibt es aber auch noch viel Schatten. (Foto: picture alliance/Ulrich Baumgarten)

Es sterben zwar weniger Menschen an AIDS, doch neben diesem Licht gibt es aber auch noch viel Schatten. (Foto: picture alliance/Ulrich Baumgarten)


Alarmierende Situation in Ost-und Zentraleuropa

Leider ist in einigen Ländern aber auch eine gegenteilige Entwicklung zu bemerken. Während die Anzahl der HIV-Neuinfektionen weltweit sinkt - zwischen 2010 und 2016 hat UNAIDS einen Rückgang um 16 Prozent auf 1,8 Millionen verzeichnet - werden in Osteuropa und Zentralasien alarmierende Anstiege bemerkt. Für die russische Föderation wird bei den neu gemeldeten Fällen von HIV eine Zunahme um zwei Drittel angegeben. Mehrere andere Länder in der Region, darunter Armenien und Kasachstan berichten ebenfalls über schnell wachsende Epidemien. Im mittleren Osten und in Nordafrika sowie in Ost-und Zentraleuropa haben die Todesfälle durch AIDS um 48 Prozent beziehungsweise 38 Prozent zugenommen. 

Zu späte Diagnose bei Kindern

Kaum zufriedenstellend ist überdies die Situation der infizierten Kinder. Zwei Drittel aller Kinder in der Altersgruppe unter zwei Jahren werden spät diagnostiziert und starten mit der Behandlung erst, wenn die Immunschwäche bereits fortgeschritten ist. Außerdem haben lediglich 43 Prozent aller HIV-infizierten Kinder Zugang zur antiretroviralen Behandlung im Gegensatz zu 54 Prozent der Erwachsenen.

Einiges an Nachholbedarf hinsichtlich der Testung, Kenntnis der eigenen Infektion, Behandlung und Prävention besteht auch bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren. Sie tragen ein besonders hohes Infektionsrisiko, speziell junge Frauen in der afrikanischen Subsahara-Region. Hier liegen die Infektionsraten der Frauen um 44 Prozent höher als bei gleichaltrigen Männern.  

Außerhalb der afrikanischen Subsahara-Region treten 80 Prozent aller Neuinfektionen bei Schlüsselpopulationen und ihren Sexualpartnern auf. Auf diese soll nach dem Bericht noch ein stärkeres Augenmerk gerichtet werden, um die entsprechenden Personenkreise mit integrierten HIV-Serviceangeboten besser zu erreichen.




Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Geographie

von norbert am 23.08.2017 um 16:37 Uhr

Greift Ihr mal nach Weltatlas um feztzustellen, was Ost- und Zentraleuropa eigentlich ist.

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