Erklärung des vdek

Ersatzkassen glauben an die eGK

Stuttgart - 08.08.2017, 12:15 Uhr

Die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner stellt sich öffentlich hinter die EGK. (Foto: vdek)

Die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner stellt sich öffentlich hinter die EGK. (Foto: vdek)


Doch auch vdek-Mitglieder entwickeln Parallelsysteme

Auch eine Sprecherin des BMG hatte gestern erklärt, dass digitale „Insellösungen“ keine Alternative darstellen könnten. Doch auch Mitglieder des vdek arbeiten an eigenen Ansätzen, wie zum Beispiel die Techniker Krankenkasse. Sie steht zwar mit unter der Erklärung, hat aber vor einigen Monaten IBM zur Entwicklung einer elektronischen Gesundheitsakte beauftragt. Bei der Vorstellung des Projekts hatte ein Sprecher der TK bestätigt, dass man bei Deutschlands größter Kassen auf ein paralleles System setzt. 

TK-Chef hält Kassen für prädestiniert

Wie TK-Chef Baas sagte, soll zunächst eine Daten-„Grundausstattung“ der Patientenakte angeboten werden. Zukünftig denkt die Kasse offenbar an Funktionen wie einen elektronischen Impfpass oder ein Zahnbonusheft. Indem die elektronische Patientenakte den Zugriff über standardisierte Schnittstellen erlaubt, soll der Austausch mit IT-Systemen von Ärzten oder Krankenhäusern erleichtert werden. Die Digitalisierung solle in einem „geordneten Rahmen“ erfolgen.

Gleichzeitig sei wichtig, dass die Daten sicher sind, hatte Baas schon zuvor erklärt. „Ich glaube, als Krankenkasse sind wir der prädestinierte Player dafür“, sagte Baas. „Der Patient kann allein bestimmen, wer die Daten sehen darf, er darf also auch seine Kasse außen vor halten.“ Von Daten- oder Verbraucherschützern war Bass für seine weitreichenden Vorschläge und Forderungen jedoch stark kritisiert worden: So beispielsweise für sein Ziel, dass Kassen auch Daten von mobilen Fitness-Trackern mit in der Gesundheitsakte speichern könnten. 

Die Kritiker hatten Befürchtungen geäußert, dass kranke Versicherte zukünftig diskriminiert würden und ihnen beispielsweise höhere Beiträge drohen könnten. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hatte vor einem massiven Zugriff der Kassen auf Gesundheitsdaten gewarnt, da Patienten durch Anreize unter Druck geraten könnten, mitzumachen. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


jb / DAZ.online
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