Gefälschte Arzneimittel

Reimporteure sehen kein erhöhtes Fälschungsrisiko

Stuttgart - 02.08.2017, 09:00 Uhr

Importierte Arzneimittel sind sicher, erklärt der Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands. (Foto: Kohlpharma)

Importierte Arzneimittel sind sicher, erklärt der Verband der Arzneimittelimporteure Deutschlands. (Foto: Kohlpharma)


Verband fordert strengere Großhandelszulassungen in anderen Staaten

Sowohl bei Harvoni® als auch Xeplion® hätten auch die gefälschten Packungen Wirkstoffe enthalten, die den Vorgaben entsprachen, erklärt der VAD. „Im Falle von Harvoni waren jedoch zwei Großhändler aus Portugal und den Niederlanden involviert, die keine entsprechende behördliche Erlaubnis hatten“, betont der Sprecher. „Warum hier im Zuge der Lieferantenqualifizierung nicht ausreichend die formale Berechtigung für den Handel geprüft wurde, ist uns nicht bekannt.“  

Der Verband fordere „seit geraumer Zeit“, dass die Europäische Union dafür sorgen muss, dass es bei der Zulassung und Kontrolle von Großhändlern, Parallelhändlern und Apotheken mit Großhandelserlaubnis keine Qualitätsunterschiede zwischen den Mitgliedstaaten geben solle. „Daher müssen die strengen Sicherheitsstandards im Zuge der Aufsicht durch die jeweiligen Behörden aller Mitgliedstaaten gleichermaßen durchgesetzt werden“, erklärt der VAD – und fordert, die Anforderungen an die Großhandelszulassung notfalls auch zu verschärfen.

Außerdem gibt es nach Ansicht des Reimporteur-Verbandes zu große Lücken im zentralen Großhändler-Register der EMA. Dieses müsse „vollständig gepflegt“ werden, fordert der Pressesprecher. Außerdem solle die EU-Fälschungsrichtlinie umgehend in allen Mitgliedsstaaten in nationales Recht umgesetzt werden.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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