Parallelimporte

Xeplion-Fälschungsfall weitet sich aus

Stuttgart - 27.07.2017, 10:15 Uhr

Gefälscht wurde das Arzneimittel mit rumänischer und bulgarischer Aufmachung, deutsche Originalware ist nicht betroffen. (Foto: Janssen)

Gefälscht wurde das Arzneimittel mit rumänischer und bulgarischer Aufmachung, deutsche Originalware ist nicht betroffen. (Foto: Janssen)


Sieben Reimporteure haben Rückrufe veranlasst

Die Fälschungen sind offenbar teils schwer erkennbar: Laut Mitteilung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) unterscheidet sich bei der Charge GFB4D00 das Blau der Packung etwas vom Original. „Es sind zwei unterschiedliche Blistertypen und eine gering unterschiedliche Färbung der Verpackung bei einer Charge aufgetreten, was durch technische Fehler nicht zu erklären ist“, ergänzt die Behörde. „Die bislang untersuchten Fertigspritzen scheinen nicht manipuliert worden zu sein, allerdings wurde eine Umetikettierung mit gefälschten Etiketten vorgenommen.“ An der Charge GEB3Z00 seien Fälschungsmerkmale identifiziert worden, die das BfArM zunächst nicht näher beschrieb.

In den vergangenen Tagen haben mehrere Reimporteure auf Patientenebene Rückrufe der Chargen GFB4D00 und GEB3Z00 veranlasst, laut denen teils Chargennummern der Kanülen oder die Copyright-Designnummern der Faltschachteln gefälscht worden sind. Die Reimporteure Orifarm, FD Pharma, Abacus Medicine A/S und Haemato Pharm ließen beide Chargen zurückrufen, ADL Pharma und Axicorp nur die Charge GFB4D00, CC Pharma nur die Charge GEB3Z00. Auch sollen belieferte Einrichtungen informiert und gegebenenfalls eine Rückholung veranlasst werden. Für die Charge GGB2500 gab es bis zum gestrigen Mittwochabend noch keine Rückrufe per AMK-Meldung.

Unklar ist weiter, woher der Inhalt der Spritzen kommt und ob es sich womöglich um Originalware von Janssen handelt, die von Fälschern neu verpackt wurde. Eine Firmensprecherin betonte, dass durch die Rückrufe keine Lieferengpässe in Deutschland zu erwarten sind, da das Arzneimittel im Original ausreichend verfügbar sei. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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