Zerkarien-Infektionen

Was Apotheker über Badedermatitis wissen müssen

Stuttgart - 25.07.2017, 07:00 Uhr

Enten und andere Wasservögel übertragen Zerkarien. (Foto: Liliane / Fotolia)

Enten und andere Wasservögel übertragen Zerkarien. (Foto: Liliane / Fotolia)


Was rät man in der Apotheke?

Für die Beratung gilt es zu wissen: Die Badedermatitis ist eine allergische Reaktion. Gegen Juckreiz und Schwellung helfen Gele und Lotionen mit Antihistaminika. Geeignete Wirkstoffe sind zum Beispiel Dimetinden (Fenistil®), Chlorphenoxamin (Systral®) oder Bamipin (Soventol®), auch lokale Steroiden (Hydrocortison) können zum Einsatz kommen. Kalte Umschläge können zusätzlich den Juckreiz mildern. Auch Zubereitungen mit Zinkoxidschüttelmixtur und Gerbstoffen (Tannosynt®) sind eine Option. 

Bei starkem Juckreiz können auch systemische Antihistaminika gegeben werden, moderne Substanzen wie Loratadin oder Cetirizin bieten sich an. Ein wirksamer vorbeugender Schutz ist bislang nicht bekannt geworden.

Wie beugt man vor?

Bei Verdacht auf Zerkarien im ­Badesee sollte man nach dem Schwimmen die Badebekleidung rasch ablegen und die Haut abrubbeln, dadurch werden eventuell vorhandene Larven entfernt. Vorbeugend hilft es, die Nähe zu Enten zu meiden. Längere Aufenthalte im Flachwasserbereich sollten vermieden werden, da dort Zerkarien vor allem auftreten. Stattdessen sollte man vor allem in tieferen oder leicht ­strömenden Bereichen schwimmen. Stellenweise liest man, dass wasserabweisende Sonnencreme das Eindringen der Zerkarien erschwert. Einen wissenschaftlichen Beweis oder eine offizielle Empfehlung gibt es diesbezüglich aber nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese beim Baden im Freien ohnehin zum Einsatz kommt, ist aber hoch. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


Dr. Claudia Bruhn, Apothekerin / Autorin DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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