Digitalisierungskonzept

„Apotheker haben oftmals den besten Überblick über die Medikation“

Berlin - 20.07.2017, 16:20 Uhr

Umfassendes Digitalisierungskonzept: Einige Abgeordnete aus der Grünen-Bundestagsfraktion fordern, dass Apotheker stärker in den Medikationsplan eingebunden werden. (Foto: Külker)

Umfassendes Digitalisierungskonzept: Einige Abgeordnete aus der Grünen-Bundestagsfraktion fordern, dass Apotheker stärker in den Medikationsplan eingebunden werden. (Foto: Külker)


Patientenakte, E-Rezept, Internetverbindungen

Unter anderem enthält das Grünen-Papier noch diese Forderungen:

  • Patientenvertreter sollen in den Entscheidungsgremien der gematik künftig vertreten sein. Bislang wird die gematik ausschließlich von der Selbstverwaltung gesteuert.
  • Zur Patientenakte: Die Informationen in der E-Patientenakte sollen mit einem neuen Gesundheitsportal im Internet verbunden werden, in dem sich Patienten selbstständig informieren können. Denkbar sei auch eine neue Funktion bei der die Befunde in der Akte in eine leicht verständliche Sprache übersetzt würden. Die Patientenakte dürfe nicht zentral aufgebaut werden. Vielmehr müsse es einen Wettbewerb „zertifizierter Anbieter“ geben. Krankenkassen könnten im Rahmen ihrer Satzungsleistungen besondere Funktionalitäten der Akte erstatten.
  • Die Grünen beschweren sich darüber, dass immer noch eine „digitale Kluft“ bestehe: Nur 36 Prozent der über 70-Jährigen hätten einen Internetzugang. In Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern verfügten lediglich drei Viertel der Bürger über einen Internetzugang, gegenüber 82 Prozent in den Großstädten. Auch das Einkommen wirke sich signifikant auf den Zugang zum Internet aus. Deshalb soll es mehr digitale Bildung geben, auch für ältere Personen. Außerdem müssten die Internetverbindungen ausgebaut werden, damit Ärzte auf dem Land auch Video-Sprechstunden anbieten können.
  • Die Kommunikation zwischen den Versorgungssektoren müsse intensiviert werden. Die Aufnahme weiterer Anwendungen zur Stärkung der intersektoralen Kommunikation, wie den elektronischen Entlassbrief, das elektronische Rezept und Ein- bzw. Zuweiserportale in die Anwendungspalette der Telematikinfrastruktur, müsse daher erfolgen.
  • Neue, innovative Versorgungsprojekte sollen schneller in die Regelversorgung überführt werden. Eine interdisziplinäre Expertenkommission soll ein neues, nach Risikoklassen gestaffeltes Zulassungsverfahren für digitale Versorgungsinnovationen etablieren.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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