Happy Birthday, WIPIG!

„Gesundheitskompetenz schulen – das können Apotheker“

München - 14.07.2017, 16:00 Uhr

Apothekerin und Sprecherin des Institutsdirektoriums Cynthia Milz bei ihrer Festrede. (Foto: Agnes Weichel / WIPiG)

Apothekerin und Sprecherin des Institutsdirektoriums Cynthia Milz bei ihrer Festrede. (Foto: Agnes Weichel / WIPiG)


Das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen, kurz WIPiG,  hat am gestrigen Freitag seinen 10. Geburtstag gefeiert. Seit der Gründung habe man viel erreicht, so die Sprecherin des Institutsdirektoriums Cynthia Milz bei den Feierlichkeiten in München. Vieles aber auch nicht. So sei beispielsweise immer noch nicht möglich, dass Apotheker mit den Kassen Verträge über Dienstleistungen abschließen, kritisierte sie. 

„In Maßstäben der Kirche und der Welt sind zehn Jahre sehr kurz. In politischen Dimensionen allerdings sind zehn Jahre eine lange Zeit.“ Mit diesen Worten begrüßte Ministerialdirektorin Ruth Nowak, Amtschefin im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege, die Gäste der Festveranstaltung, die gestern anlässlich des zehnjährigen Bestehens des WIPiG in München stattfand. Sie überbrachte in Vertretung der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml die Grußworte des Ministeriums.

Nowak lobte dabei die gute Zusammenarbeit mit dem WIPiG, das das Ministerium bei zahlreichen Aktionen zu den Jahresschwerpunktthemen unterstützt. Das Thema Prävention sei heute in der Fachwelt angekommen, erklärte sie. Die Apotheken müssten sich jedoch auf diesem Gebiet stärker ins Bewusstsein bringen. Denn die Beratung vor Ort – und dazu gehört ihrer Meinung nach die Prävention – sei das beste Argument für die Apotheken, sagte sie im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen um die Beschränkung des Versandhandels auf OTC-Arzneimittel. Die Apotheker müssten den Menschen klar machen, was sie leisten können, und das dann auch leisten. „Apotheken müssen aktiv auf die Leute zugehen“, erklärte Nowak. Wie schwer das manchmal sei, dessen sei sie sich bewusst. Zum Abschluss wünschte sie alles Gute für mindestens die nächsten zehn Jahre. 

Viele erfolgreiche Projekte

Die Sprecherin des Institutsdirektoriums Cynthia Milz dankte ihrerseits dem Ministerium. In ihren Augen gingen die zehn Jahre wie im Flug vorbei. Am 13. Juli 2007 wurde das WIPiG vom Vorstand der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) mit dem Ziel gegründet, den Präventionsgedanken in Gesellschaft und Politik zu fördern sowie neue Präventionskonzepte zu entwickeln. Im Folgenden gab sie dann einen kurzen Rückblick über die erreichten Erfolge – zumindest eine Auswahl davon. So kann man auf zahlreiche Projekte, Kooperationen – unter anderem mit der DAZ beim Präventionspreis – sowie wissenschaftliche Publikationen zurückblicken. Ergebnisse aus Studien des WIPiG hätten sogar Eingang in Lehrbücher zur Allgemein- und zur Klinischen Pharmazie gefunden, erklärte Milz stolz. Das Netzwerk habe heute über 4000 Mitglieder, 19 Kammern und Verbände beteiligten sich.

Vieles habe man aber auch nicht erreicht, vor allem beim Thema Honorierung. Milz appellierte daher an die Kandidaten für die Bundestagswahl. In ihren Augen ist es unerlässlich, das SGB V dahingehend zu ändern, dass Apotheker Dienstleistungen anbieten und diese mit den Kassen abrechnen dürfen. Denn nur mit der entsprechenden Honorierung könne man Projekte bundesweit anbieten. Apotheker wären dann auch in der Lage, in Betriebe und Firmen zu gehen und so Menschen zu erreichen, die sie sonst nicht erreichen. „Gesundheitskompetenz schulen, das können wir“, so Milz. Aber ohne Honorierung sei das nun mal nicht möglich.

Zum Schluss ihrer Rede dankte sie noch allen Mitarbeitern und Förderern des WIPiG. „Ohne sie wäre das WIPiG heute nicht da, wo es steht.“ Zu den Feierlichkeiten hatten zahlreiche Gäste den Weg nach München gefunden; darunter, die zu Beginn vom Präsidenten der Bayerischen Landesapothekerkammer Thomas Benkert begrüßt worden waren: die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, Gabriele Overwiening, der Vorsitzende des Bayerischen Apothekerverbandes, Dr. Hans-Peter Hubman, der Geschäftsführer der DPhG, Dr. Michael Stein, der Präsident der AdKA, Rudolf Bernard, der 1. AdKA Vizepräsident, Prof. Dr. Frank Dörje und viele andere.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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