Ratgeber-Journalismus

Neues Apotheken-Magazin vom Burda-Verlag

Berlin - 07.07.2017, 13:45 Uhr

Naturheilkunde pur: In seinem neuen Apotheken-Magazin beleuchtet der Burda-Verlag insbesondere natürliche Gesundheitsthemen und versteht sich nicht als Konkurrenz zur Apotheken Umschau. (Foto: Burda)

Naturheilkunde pur: In seinem neuen Apotheken-Magazin beleuchtet der Burda-Verlag insbesondere natürliche Gesundheitsthemen und versteht sich nicht als Konkurrenz zur Apotheken Umschau. (Foto: Burda)


Der Burda-Verlag wirft ein neues Apotheken-Magazin auf den Markt. Die Zeitschriftenreihe „Mein schönes Land“ wird durch das neue Themenheft „Apotheke“ ergänzt. Das Heft soll vier Mal im Jahr erscheinen, thematisiert fast ausschließlich die Naturheilkunde und richtet sich gezielt an Frauen, die an Gesundheitsthemen interessiert sind. Als Konkurrenz zu den Kundenzeitschriften der Apotheker sieht sich der Verlag nach eigenem Bekunden nicht.

Die Serie „Mein schönes Land“ erscheint seit einiger Zeit schon im Burda-Verlag. Bislang gab es in dieser Reihe unter anderem Themenhefte zur Gartenarbeit, zur „Landküche“ und zu Einrichtungsfragen. Diese Serie wird nun durch das Magazin „Apotheke“ ergänzt. Der Burda-Verlag will so in das Themenfeld Gesundheit einsteigen und bietet vier Mal pro Jahr eine Ausgabe zum Thema natürliche Gesundheit.  Die Hefte kosten 4,80 Euro und sind mit einer Auflage von 100.000 Exemplaren im Markt vertreten. Die Erstausgabe ist am 5. Juli erschienen und beschäftigt sich mit dem Thema „Gesund durch den Sommer“.

Aber welche Inhalte sollen die Hefte mit dem Titel „Apotheke“ haben? DAZ.online hat bei der Chefredakteurin Susanne Peters nachgefragt: „Wir beschäftigen uns auf 116 Seiten mit den heilsamen und vitalisierenden Kräften der Natur und verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Wir zeigen, wie man gesund lebt und natürlich heilt. Die einzelnen Beiträge vermitteln interessantes Wissen, geben Ratschläge zur Prävention und bieten praktische Tipps sowie Rezepte für die Anwendung natürlicher Heilmittel. Die wichtigsten Heilpflanzen und ihr Wirkspektrum werden detailliert vorgestellt, bewährte Hausmittel und ihre Rezepturen zum Selbermachen ausführlich beschrieben.“

Peters zufolge liegt zwar der Fokus auf der Naturmedizin. Die Nutzung von „klassischen Apotheken-Produkten“ wolle sie als Thema für das Magazin aber nicht ausschließen. Und weiter: „Eine wesentliche Rolle im Heftkonzept spielt die  ganzheitliche Betrachtung des Themas Gesundheit. Dies zeigt sich sowohl in der Themenvielfalt als auch im Zusammenspiel von Wissensvermittlung und praktischen Anwendungen natürlicher Heilmittel. So finden sich wirksame Rezepturen zum Selbermachen ebenso im Heft wie Empfehlungen zur alternativen Einnahme von pharmazeutischen Präparaten.“

Keine Konkurrenz zur Apotheken Umschau?

Der Burda-Verlag teilte außerdem mit, dass sich die neue Apotheken-Reihe an Frauen richtet, die „mitten im Leben stehen“ und ein hohes Interesse an Gesundheitsthemen haben. Auf die Frage, ob in der Redaktion auch Apotheker arbeiten, wollte der Verlag nicht direkt antworten. Eine Sprecherin erklärte lediglich: „Versierte Journalisten aus dem Redaktionsteam der Land-Markenfamilie von BurdaHome produzieren die Inhalte, unter anderem in enger Zusammenarbeit mit der BurdaLife-Health Agency, einer medizinischen Zentralredaktion unter der Leitung von Silvia von Maydell sowie mit externen Experten.“

Obwohl das Blatt ähnliche Themen wie die Apotheken Umschau aufgreift und auch von der Machart (Ratgeber-Journalismus) den Kundenzeitschriften ähnelt, sieht sich der Burda-Verlag aber keineswegs als Konkurrenz. Nina Winter, Managing Director bei Burda Home, erklärt gegenüber DAZ.online: „Nein, da stehen wir nicht in direkter Konkurrenz. Bei einem hochwertigen Produkt mit 4,80 Euro Copypreis trifft der Kunde eine ganz bewusste Kaufentscheidung. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche POS und die Zeitschriften differenzieren sich auch durch ihr redaktionelles Heftkonzept sowohl in der Themenzusammensetzung als auch in der Themenaufbereitung.“

Im Frühjahr 2017 hatte der Zeit-Verlag mit seinem Gesundheitsmagazin „Zeit Doctor“ einen ähnlichen Schritt unternommen. Die Zeitung enthält auch viele Ratgeber-Texte zum Thema Gesundheit und richtet sich an eine ähnliche Zielgruppe. Im Gegensatz zum Burda-Verlag richtete sich der Zeit-Verlag aber explizit an Apothekenbesucher, indem er sein Magazin in Großstadt-Apotheken auslegte. Welche Ziele „Die Zeit“ mit diesem Schritt verfolgt, wollte der Verlag nicht kommunizieren.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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