Schleswig-Holstein

Jamaika-Bündnis will Apotheken erhalten

Berlin - 16.06.2017, 15:45 Uhr

Die Jamaika-Koalitionäre Heiner Garg (FDP), Monika Heinold (Grüne), Daniel Günther (CDU) bei der Durchsicht des Koalitionsvertrages für Schleswig-Holstein. (Foto: dpa)

Die Jamaika-Koalitionäre Heiner Garg (FDP), Monika Heinold (Grüne), Daniel Günther (CDU) bei der Durchsicht des Koalitionsvertrages für Schleswig-Holstein. (Foto: dpa)


Die schwarz-grün-gelbe „Jamaika-Koalition“ in Schleswig-Holstein steht. CDU, Grüne und FDP haben am heutigen Freitag in Kiel ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Darin enthalten: Die Aussage, dass Apotheken „in der Fläche“ erhalten werden sollen. Konkretes zum Apothekenmarkt hat der Koalitionsvertrag aber nicht zu bieten.

Anfang Mai war die CDU aus der Landtagswahl in Schleswig-Holstein als klarer Wahlsieger hervorgegangen. Die Christdemokraten holten 32 Prozent der Wählerstimmen, während die SPD um Ministerpräsident Torsten Albig auf 27,3 Prozent abrutschte. Die Grünen blieben relativ konstant bei 12,9 Prozent und die FDP gewann drei Prozentpunkte hinzu (11,5 Prozent). In den vergangenen Wochen verhandelten daraufhin CDU, Grüne und die FDP über die Bildung der zweiten „Jamaika-Koalition“ in Deutschland.

In dem nun vorliegenden Koalitionsvertrag konzentrieren sich die drei Parteien im gesundheitspolitischen Teil auf die Verbesserung der Landversorgung. Zur Einleitung des Abschnittes „Sicherung der ambulanten Versorgung“ heißt es: „Die Sicherstellung der wohnortnahen, ambulanten medizinischen Versorgung in Schleswig-Holstein ist eine der größten Herausforderungen, die nur gemeinsam mit freiberuflich tätigen Ärztinnen und Ärzten, Zahnärztinnen und Zahnärzten, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, Apothekerinnen und Apothekern sowie allen weiteren Akteurinnen und Akteuren der Gesundheits- und Pflegeberufe denkbar ist.“

Ähnlich wie die schwarz-gelbe Koalition in Nordrhein-Westfalen wollen CDU, Grüne und FDP auch im Norden eine sogenannte „Landarztquote“ schaffen: Zehn Prozent der Studenten sollen sich dazu verpflichten, sich nach dem Studium auf dem Land niederzulassen. Ohne es genauer zu erklären heißt es auch: „Gemeinsam mit den Partnern der Selbstverwaltung, den Kommunen und den Praxisnetzen wollen wir moderne, zukunftsfähige Versorgungskonzepte entwickeln.“ Und weiter: „Regionale und mit kommunalem Engagement unter Berücksichtigung der Bedarfsplanung etablierte Versorgungsangebote im ländlichen Raum, wie z.B. kommunale Gesundheitszentren, werden wir fördern und unterstützen. Neben der ärztlichen Versorgung setzen wir uns dafür ein, dass auch Apotheken in der Fläche erhalten bleiben.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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