Digitalisierung

Schweizer Post drängt in den E-Health-Markt

Remagen - 12.06.2017, 07:00 Uhr

Die Schweizer Post will bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen ganz vorne mit dabei sein. (Foto: Post CH)

Die Schweizer Post will bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen ganz vorne mit dabei sein. (Foto: Post CH)


Elektronisches Patientendossier – auch Apotheker bereiten sich vor

Das elektronische Patientendossier (EPD) ist ein wichtiger Bestandteil der E-Health-Strategie der Schweiz. Es wurde mit dem Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG) eingeführt, das Mitte April 2017 in Kraft getreten ist. Das Dossier mit der Krankengeschichte des Patienten existiert lediglich virtuell. Es gibt keinen zentralen Dokumentenspeicher, sondern lediglich Verweise auf die dezentralen Ablageorte der Informationen. Der Zugang zu den Informationen ist streng geregelt und muss von den Patienten autorisiert werden.

Die stationären Leistungserbringer wie Krankenhäuser und Geburtshäuser haben nun drei Jahre Zeit, um das elektronische Patientendossier einzuführen. Hierzu müssen sie sich einer so genannten „Stammgemeinschaft“ anschließen. Diese sollen den elektronischen Austausch der Daten des EPD sicherstellen. Für die Patienten sowie für die ambulant tätigen Gesundheitsfachpersonen, zu denen auch die Apotheker gehören, ist die Teilnahme freiwillig. Die ersten Patienten sollten in der zweiten Hälfte 2018 ein elektronisches Patientendossier eröffnen können.

eHealth Suisse, die Kompetenz- und Koordinationsstelle von Bund und Kantonen,  und das Bundesamt für Gesundheit (BAG) haben eine Roadmap für die Einführung des EPD erarbeitet, die die notwendigen Vorarbeiten und deren Vernetzung abbildet.

Apotheker mit eigener Stammgemeinschaft im umkämpften Markt

Das Portal inside-it.ch berichtet von einem hart umkämpften Markt, in dem auch die Apotheker mit einem eigenen Portal mitmischen wollen. Im September 2016 gab die Berufsgenossenschaft der Schweizer Apotheker OfAC bekannt, eine nationale Stammgemeinschaft für das EPD aufbauen zu wollen.

Man habe bereits einen Großteil der dafür nötigen Elemente entwickelt. Die Stammgemeinschaft soll mit  anderen zukünftigen nationalen und kantonalen Gemeinschaften kompatibel sein. Mit dieser Initiative von Ofac zeige sich einmal mehr, welche Schlüsselrolle die Apotheken in der E-Health-Strategie des Bundes und insbesondere bei der Umsetzung des EPD spielen, heißt es in einer Mitteilung der Apotheker-Berufsgenossenschaft.

Mitte Mai 2017 bestätigte der Apothekerverband pharmaSuisse die Wahl von Ofac als privilegiertem Partner für die Umsetzung seiner neuen E-Health-Strategie.

Die verschiedenen Teams von Ofac arbeiten, von nun an mit der Unterstützung von pharmaSuisse, mit Hochdruck an dem Projekt. Die erste Version des Gesundheitsportals EPD soll der breiten Öffentlichkeit bis Sommer 2018 zur Verfügung gestellt werden, hat OFAC angekündigt.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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