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Prävention in der Apotheke
„Wir Apotheker sprechen die Sprache der Menschen“
Rauchentwöhnung, Impfen, Ernährungsberatung
Die ABDA fragte auch nach der grundsätzlichen Zufriedenheit der Apothekenkunden mit ihren Apothekern. Aussagen wie „Ich fühle mich von meinem Apotheker ernst genommen“, „Mein Apotheker ist kompetent“ oder „Mein Apotheker beantwortet meine Fragen so, dass ich sie leicht verstehe“ wurden jeweils von 80 bis 90 Prozent der Teilnehmer zustimmend beantwortet. Schmidt begrüßte insbesondere, dass die meisten Kunden ihren Apotheker gut verstehen. „Es ist unsere Kernkompetenz, komplexe Sachverhalte auf Ebene des Verständnisniveaus unseres jeweiligen Kunden zu vermitteln. Das kann sonst niemand. Wir sprechen die Sprache der Menschen.“
Als „sehr erfreulich“ bezeichnete Schmidt auch die Zufriedenheitswerte mit dem Apothekensystem. Die Umfrageteilnehmer mussten ihre Zufriedenheit mit dem System in Schulnoten ausdrücken. 2008 hatte die ABDA in einer ähnlichen Umfrage schon einmal danach gefragt. Die Durchschnittsnote der Bevölkerung lag damals bei 2,4, in der neuen Umfrage liegt sie bei 2,1. Die deutlichste Verbesserung gab es in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen. Dort verbesserte sich die Zufriedenheit von 2,5 auf 2,0. Schmidts Theorie dazu: „Ich glaube, dass jüngere Menschen immer häufiger eine neue Einstellung zur wohnortnahen Versorgung zeigen. Werte wie Nähe, Heimat und Beratung werden immer wichtiger für junge Menschen.“
Die Menschen sind immer zufriedener mit ihrer Apotheke
Aus den Umfrageergebnissen leitet die ABDA die folgenden Forderungen an die Politik ab: Im Sozialgesetzbuch V solle endlich die Möglichkeit etabliert werden, dass Apotheker mit Krankenkassen Verträge über pharmazeutische Dienstleistungen abschließen dürfen. Zur Erklärung: Einige Beratungsmodelle von Apothekern und Kassen mussten gestoppt werden, weil die Aufsichtsbehörden der Meinung sind, dass die Pharmazeuten dazu laut SGB V gar nicht befähigt seien. Außerdem sollen die Apotheker laut ABDA in den GKV-Leitfaden aufgenommen werden und für künftige Präventionsangebote vergütet werden.
Auf die Frage, welche Dienstleistungen die Apotheker anbieten sollten und könnten, antwortete Schmidt: „Etwa 2200 haben die Weiterbildung zum Fachapotheker für Ernährungsberatung bereits absolviert. Ernährungsfragen werden von den Patienten im Rahmen der Medikation auch oft selbst vorgebracht, insofern liegt das nahe.“ Außerdem könnten die Pharmazeuten im Rahmen von Einzelgesprächen Patienten dabei helfen, sich das Rauchen abzugewöhnen. Und: „Eines der Kernthemen bliebt für uns das Impfen. Wir können nicht zufrieden sein mit der Impfrate und würden uns gerne mehr einbringen. Auch unsere ärztlichen Kollegen sagen uns, dass wir uns mehr einbringen sollten.“ Die fachlich notwendige Qualifikation zur Impfberatung und zur Rauchentwöhnung brächten die Apotheker bereits mit.
3 Kommentare
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