England

Wie ein Apotheker den Terror-Opfern von Manchester half

Berlin - 29.05.2017, 10:05 Uhr

Bis um 4 Uhr morgens half Apotheker Khalid Ahmed aus Manchester den Opfern des Terror-Attentats in der Manchester Arena. Gegenüber DAZ.online berichtet Ahmed von seinen Erlebnissen. (Foto: dpa)

Bis um 4 Uhr morgens half Apotheker Khalid Ahmed aus Manchester den Opfern des Terror-Attentats in der Manchester Arena. Gegenüber DAZ.online berichtet Ahmed von seinen Erlebnissen. (Foto: dpa)


„Wir Mancunians halten zusammen“

Trotzdem blieb der Apotheker vor Ort und begann, die zahlreichen Teenager in Empfang zu nehmen, die aus der Halle strömten. „Ich stellte mich einfach vor die Halle und versuchte, die Menschen zu beruhigen. Kindern ohne Eltern brachte ich zu den anwesenden Polizisten.“ Seine mitgebrachten Schmerzmittel war er schnell los. „Ich hatte einiges an Paracetamol und Ibuprofen eingesteckt. Es waren viele Menschen vor Ort, die entweder Kopfschmerzen hatten oder sich beim Flüchten aus der Halle gestoßen hatten oder umgeknickt waren.“

Einem Mädchen rettete Ahmed vielleicht sogar das Leben. „Das Mädchen stürmte aus dem Gebäude und war völlig in Panik. Sie bekam keine Luft und teilte mir mit, dass sie Asthmatikerin sei und nicht wisse, wo ihr Inhalator sei. Ich rannte mit ihr zu meinem Auto und fuhr zur nächsten Notdienstapotheke, dort wurde ihr geholfen.“

Insgesamt spricht Ahmed von „chaotischen Zuständen“ vor der Halle. „Die Menschen kreischten, rannten in alle Himmelsrichtungen und standen unter Schock.“ Bis kurz vor vier blieb Ahmed an der Halle, um Menschen zu unterstützen. Dass seine Stadt Manchester eine gefährliche Stadt sei, in der Terroristen wohnten, davon will Ahmed nichts wissen. „Schauen Sie sich die Reaktion der Mancunians in diesen Tagen an: Wir stehen alle zusammen und zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen werden.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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