Interview LAV-Präsident Fritz Becker

„Die digitale Rezeptsammelstelle macht die Versorgung effizienter“

Berlin - 10.05.2017, 13:00 Uhr

Schnellere Belieferung der Patienten: LAV-Präsident Fritz Becker ist davon überzeugt, dass die digitale Rezeptsammelstelle die Landversorgung verbessern kann. (Foto: Sket)

Schnellere Belieferung der Patienten: LAV-Präsident Fritz Becker ist davon überzeugt, dass die digitale Rezeptsammelstelle die Landversorgung verbessern kann. (Foto: Sket)


Prototyp soll im Herbst in Betrieb gehen

DAZ.online: Und was bringt das Ganze für den Patienten?

Becker: Einerseits kommt natürlich auch der Patient noch schneller an sein Arzneimittel. Andererseits erhöhen wir mit der Rezeptsammelstelle auch die Transparenz im Lieferprozess, denn der Kunde erhält nach dem Einlesen seines Rezeptes an der Rezeptsammelstelle eine Art Bon oder Abholschein, auf dem das gewünschte Arzneimittel, die Sendebestätigung und Angaben zur beliefernden Apotheke stehen.

DAZ.online: Wie konkret sind denn diese Planungen? Also wann und wo soll diese neuartige Rezeptsammelstelle denn in Betrieb gehen?

Becker: Gemeinsam mit einem Technologiepartner bauen wir derzeit einen Prototypen. Die Hardware steht weitestgehend, an der Software wird noch gearbeitet. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass wir die erste digitale Rezeptsammelstelle im frühen Herbst in Betrieb nehmen können. Einen möglichen Ort haben wir uns aber schon ausgesucht.

DAZ.online: Wo denn?

Becker: Das möchte ich zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Klar ist aber: Es wird eine Ortschaft sein, in der es derzeit schon eine analoge Rezeptsammelstelle gibt. Dort könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass das Gerät entweder zentral im Ort oder in oder an einem Alters- oder Pflegeheim aufgestellt wird. Die Apotheker erhalten aus Pflegeheimen täglich zahlreiche Rezepte. Gerade die Heimversorgung könnte durch eine digitale Lösung deutlich effizienter gestaltet werden.

DAZ.online: Wie sieht es denn mit der Datensicherheit aus?

Becker: Datensicherheit und Datenschutz haben natürlich oberste Priorität. Natürlich können die Rezeptdaten nicht über eine herkömmliche WLAN-Verbindung übertragen werden. Wir haben dazu einen guten und sicheren Weg erarbeitet. Aber auch da müssen noch einige Details geklärt werden, die wir zu gegebener Zeit mitteilen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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5 Kommentare

Überrundung

von Tobias Kast am 11.05.2017 um 18:22 Uhr

Als junger Mensch liest sich das eher wie jemand, der sich beim Blick in den Rückspiegel freut in Führung zu liegen - während er in Wirklichkeit kurz vor der 2. Überrundung steht...

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?

von Ulrich Ströh am 10.05.2017 um 21:34 Uhr

Wer ist Treiber und wer ist Getriebener?

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Der Digitalisierungs Becker.

von Heiko Barz am 10.05.2017 um 19:11 Uhr

Also Herr Becker will auf den BW Innen und Digitalisierungsminister ( dass es das schon gibt?) reagieren, der das Possenspiel von DOMO in Hüffenhardt unterstützt, so sollte er doch mal die Apothekenbetriebsordnung bemühen, um diesem Schwachsinn ein Ende zu setzen.
Gibt es denn nur noch unkontrollierbaren pharmazeutischen Wildwuchs?
Es werden soviele gesetzwidrige Fakten geschaffen, dass keiner mehr weiß, was wirklich abläuft und wir sollen nicht merken, dass genau das von den Managern des Großkapitals
gewollt ist. Je größer die Kakophonie desto einfacher das Durchdrücken der Gesetzeswidrigkeiten.
Wenn sich dann auch noch Verbandsfürsten ( Becker ) bemühen in diesem Vernichtungskreislauf mitzuwirken, so ist doch klar zu sehen, dass diese Machenschaften von DOMO und Co. bald schon Normalität werden.
Und das alles unter dem Kontrahierungszwang der "Digitalisierung"!!
Noch ist die Apobetriebsordnung geltendes Recht, begreift das eigentlich noch jemand von diesen sich gegen das Deutsch Gesetz Stellenden??
Erinnert sich denn niemand mehr des Herrn Josef Hecken, der sich auch schon mal auf das DOMO Pferd gesetzt hat?
Eine absolut unwürdige Vita, die ihn leider ganz nach oben fallen ließ.
Jetzt aber ganz schnell hin zum Schub mit den Antiemetika !

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Angeschubst oder nur hingeschubst?

von Christian Timme am 10.05.2017 um 17:51 Uhr

Die Aufgabenstellung "im Ländle" erklärt sich selbst. Das Ergebnis sollte "umfassend" und nicht nur eine Antwort auf "Hüffenhardt" sein. Ansonsten gilt: Apotheker "bewegen" sich nicht und müssen "bewegt" werden. DocMo sollte hier nicht zum alleinigen Anlass der "Innovation" gesehen werden ...

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Hüffenhardt zum Dritten?

von Christian Giese am 10.05.2017 um 16:26 Uhr

Na, ob eine digitale Rezeptsammelstelle eine kontrastierende politische Antwort auf Hüffenhardt darstellen soll, wage ich doch ernsthaft zu bezweifeln.
Besitzt unser Beruf keine die Öffentlichkeit überzeugenderen zukunftsfähigen Inhalte?

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