Umfrage

Antibiotika-Resistenzen beunruhigen Mehrheit der Deutschen

Berlin - 19.04.2017, 15:25 Uhr

Zwar wird der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung reduziert, doch viele Deutschen sorgen sich weiter um Resistenzbildungen. (Foto: buhanovskiy / Fotolia)

Zwar wird der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung reduziert, doch viele Deutschen sorgen sich weiter um Resistenzbildungen. (Foto: buhanovskiy / Fotolia)


Welche Risiken unterschätzen Verbraucher?

Eine knappe Mehrheit der Befragten ist der Ansicht, dass Qualität und Sicherheit unserer Lebensmittel eher zunehmen oder gleich bleiben, wohingegen 46 Prozent der Umfrageteilnehmer sie eher sinken sehen. Kosmetika sind aus Sicht von 39 Prozent der Befragten „nicht sicher“ oder „eher weniger sicher“ – die Zahl nahm im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent ab. Spielzeug oder Textilien werden von rund 10 Prozent mehr als unsicher eingeschätzt.

„Es zeigt sich aber nach wie vor, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auch Risiken unterschätzen, die aus Sicht der Risikobewertung wichtig sind, wie z.B. Pyrrolizidinalkaloide im Tee, Acrylamid in Lebensmitteln oder die Lebensmittelhygiene im eigenen Haushalt“, erklärte der BfR-Präsident Andreas Hensel in einer Pressemitteilung. Ein Thema, dem aus wissenschaftlicher Sicht von Verbrauchern deutlich zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet wird, sei die Lebensmittelhygiene zu Hause, betont das Institut. „Über sie ist wie schon in den Vorjahren in der gestützten Abfrage nur eine kleine Minderheit beunruhigt“, heißt es in der Mitteilung. Im Gegensatz dazu seien 34 Prozent über die Lebensmittelhygiene in der Gastronomie besorgt.

Was ist zu tun?

Mit 55 Prozent der Befragten wünscht sich nach wie vor eine knappe Mehrheit mehr staatliche Maßnahmen zum Schutz vor gesundheitlichen Risiken – für ein gutes Drittel wäre die Bereitstellung von wissenschaftlich gesicherten Informationen ausreichend, um sich eine eigene Meinung bilden zu können.

„Die Ergebnisse des aktuellen Verbrauchermonitors zeigen, wie wichtig es ist, Erkenntnisse und überprüfbare Resultate aus der Forschung stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken“, betont das BfR. Es verweist darauf, dass am kommenden Samstag, den 22. April 2017, zu diesem Zweck Wissenschaftler auf der ganzen Welt zum „March for Science“ aufgerufen haben. „In 14 deutschen Städten, darunter Berlin, finden Kundgebungen statt, um für wissenschaftlich fundierte Fakten und gegen postfaktische Auffassungen als Diskussionsgrundlage öffentlicher Debatten zu demonstrieren“, erklärt das Bundesinstitut.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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