Studie der Uni Bielefeld

Apotheker fördern Gesundheitskompetenz

Berlin - 10.04.2017, 07:00 Uhr

Wichtiger Ansprechpartner: Eine Studie der Uni Bielefeld belegt, dass Apotheker für ihre Patienten eine wichtige und qualitativ verlässliche Informationsquelle sind. (Foto: ABDA)

Wichtiger Ansprechpartner: Eine Studie der Uni Bielefeld belegt, dass Apotheker für ihre Patienten eine wichtige und qualitativ verlässliche Informationsquelle sind. (Foto: ABDA)


Um seine Forderung nach dem Rx-Versandverbot zu begründen, erwähnte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), zuletzt eine Studie des Bundesverbraucherministeriums zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung. Ein Blick in die Studie zeigt in der Tat, dass Apotheker insbesondere für medizinisch wenig geschulte Menschen eine wichtige Funktion haben.

Laumann hatte gegenüber der Nachrichtenagentur dpa die SPD-Bundestagsfraktion dafür angegriffen, dass sie das Rx-Versandverbot blockiert habe. Der Patienten- und Pflegebeauftragte der Bundesregierung betonte, die wohnortnahe Apotheke werde gebraucht, „um die Versorgung der Menschen sicherzustellen“. Laumann sagte unter Berufung auf eine Studie des Verbraucherschutzministeriums, die Apotheken seien einer der wichtigsten Partner zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Deutschland.

Bei dieser Aussage bezog sich der CDU-Politiker auf eine Studie der Uni Bielefeld, die das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz in Auftrag gegeben hatte. Die Untersuchung trägt den Namen „Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland“ und stammt aus dem Dezember 2016. Die Studie des Ministeriums von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD), das sich in der Ressortabstimmung zuletzt gegen das Rx-Versandverbot ausgesprochen hatte, war Teil eines Projektes zur Nutzerorientierung in der Patientenberatung.

Die Uni Bielefeld befragte 2.000 erwachsene Bundesbürger zum Thema Gesundheitskompetenz. Unter anderem wollte das Forscher-Team wissen, welche Informationsquellen die Menschen nutzen, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren. Konkret lautete die Frage: „Wohin wenden Sie sich am ehesten, wenn Sie Informationen über körperliche Beschwerden und Krankheiten suchen?" Dabei konnten die Befragten aus zehn Antwortoptionen maximal drei auswählen (Notaufnahme im Krankenhaus; Beratungsstelle; Bücher, Broschüren oder Zeitschriften; Gesundheitsamt; Familie, Freunde oder Bekannte; Apotheke; Internet; Hausarzt; Facharzt). Mehrfachantworten waren möglich.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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