Wirtschafts-Interpharm

Wie sieht die digitalisierte Apotheke von morgen aus?

Bonn - 01.04.2017, 16:10 Uhr

Die virtuelle Sichtwahl ist keine Zukunftsmusik sondern in einigen Apotheken schon Realität. (Foto: DAZ.online)

Die virtuelle Sichtwahl ist keine Zukunftsmusik sondern in einigen Apotheken schon Realität. (Foto: DAZ.online)


Am zweiten Tag der Interpharm ging es in mehreren Vorträgen und Diskussionen um die Digitalisierung in Apotheken. Der Telematik-Chef der ABDA, Sören Friedrich, berichtete darüber, welche systematischen Veränderungen auf die Apotheker zukommen. Spannend war auch der Vortrag eines Apothekers aus Hessen, der ein futuristisches Apotheken-Modell heute schon praktiziert.

Die Digitalisierung im Apothekenmarkt war der diesjährige Themenschwerpunkt der Wirtschafts-Interpharm. Sören Friedrich von der ABDA eröffnete die Diskussion, in dem er die aktuellen Veränderungen im E-Health-Bereich kommentierte. Friedrich sprach zunächst über den Medikationsplan, der seit Oktober 2016 in Papierform von Ärzten ausgehändigt wird. „Ich glaube, dass die betroffenen, multimorbiden Patienten anderes zu tun haben, als einen papiernen Medikationsplan von Arzt zu Arzt zu schleppen“, erklärte der ABDA-Fachmann mit Blick auf die ersten Patientenbefragungen, die zeigen, dass der Plan von nicht allzu vielen Patienten angenommen wird.

„Elektronischer Medikationsplan bis 2019 ist unrealistisch"

Das E-Health-Gesetz sieht allerdings vor, dass der Medikationsplan bis zum 1. Januar 2019 auch elektronisch angeboten werden soll. Bis dahin muss sich jedoch noch viel tun. Friedrich erklärte, dass die ABDA derzeit mit den anderen beteiligten Verbände im Gesundheitswesen daran arbeite, die notwendige Telematik-Infrastruktur aufzubauen. Friedrich erwähnte, dass noch der Heilberufeausweis eingeführt werden muss und als letzter Schritt neue Kartenlesegeräte in allen Apotheken installiert werden müssten.  Er kam zudem Schluss: „Dass wir den elektronischen Medikationsplan bis 2019 flächendeckend einführen können, halte ich für unrealistisch.“

Kurz erklärte er, was die Abteilung IT/Telematik bei der ABDA leiste. Insbesondere sei man damit beschäftigt, eine apothekereigene, digitale Infrastruktur zu etablieren. Dabei gehe es um die Konzeption, den Aufbau und den Betrieb eines Netzes, das die Apotheker miteinander verbindet. Außerdem arbeite die ABDA an einem Konzept, das Friedrich „Digitale Apotheke 2030“ nannte. Im Rahmen dieses Konzeptes entwickelt die ABDA etwa Handy-Apps, die Apothekern helfen könnten sowie Handy-Apps für Patienten und sei dabei „moderne und hochsichere“ Kommunikationswege zu etablieren. Friedrich ermutigte allerdings auch die Apotheker, selbst tätig zu werden und eigene digitale Lösungen, etwa zur Rezeptvorbestellung anzubieten.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

DAZ-Artikel digitalisierte Apotheke

von Dr. Günter Braun am 03.04.2017 um 9:51 Uhr

Leider war ein Ausdruck des ganzen Artikels nicht möglich. Ein Ausdruck einzelner Seiten ist lästig und eine Zumutung und verschwendet nur unnötig Papier. Bitte sorgen Sie dafür, dass der Ausdruck ganzer Artikel in einem Stück künftig möglich wird. Inhaltlich finde ich den Artikel gut.
MfG G. Braun

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: DAZ-Artikel digitalisierte Apotheke

von DAZ.online am 03.04.2017 um 13:23 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Braun,

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