Zäher Übernahmekampf

Das Ringen um Stada

Bad Vilbel - 27.03.2017, 10:45 Uhr

Wie geht es weiter im Übernahmekampf um Stada? (Foto:dpa)

Wie geht es weiter im Übernahmekampf um Stada? (Foto:dpa)


Ist Stada 70 Euro pro Aktie wert?

Analysten halten höchstens Preise um die 60 Euro pro Aktie für angemessen. Zumal Stada gut 1,1 Milliarden Euro Schulden hat, die Käufer übernehmen müssten. Gegen höhere Offerten spricht auch die Rechnung der Interessenten. Je mehr sie zahlen, desto weniger lohnt sich ihr Geschäft. Für Investitionen in Stada wäre zudem weniger Geld übrig. Immerhin hat der Konzern die Gewinnziele erhöht: Er verspricht Wachstum mit neuen und besser vertriebenen Arzneimitteln bis 2019.

Könnte die Übernahme noch scheitern?

Unwahrscheinlich, aber Analysten sehen eine gestiegene Unsicherheit. Platzen könnte ein Kauf wegen zu hoher Preisforderungen. 70 Euro je Aktie sei ein „Deal-Breaker", sagt Huwald. In Finanzkreisen sucht man eine Entscheidung, aber nicht um jeden Preis. „Um Biegen und Brechen ist man sicher nicht auf Übernahme aus", heißt es. Großaktionäre wie AOC werden schon unruhig. Sie drängen auf Annahme einer Offerte. Sie wollen mit der zuletzt hochgeschossenen Aktie Kasse machen. 

Was würde ein Platzen des Deals bedeuten?

Die Aktie würde einbrechen, doch den Arbeitnehmervertretern käme ein „Weiter so" gerade recht. Der Betriebsrat lehnt eine Übernahme ohnehin ab. Und die Gewerkschaft IG BCE ist in Sorge um die 1300 Stada-Jobs in Deutschland. Sie traut Advents Aussage nicht, nur eine freundliche Übernahme zu wollen. „Wir müssen sehen, ob das ernst gemeint oder ein Lippenbekenntnis ist", sagte Betriebsbetreuer Alexander Wiesbach. Eine feindliche Übernahme halten auch Analysten nicht für ausgeschlossen. Dann wäre völlig offen, was auf Stada zukommt.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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