Indien

Ministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte geplant

Bangelore - 03.03.2017, 09:00 Uhr

Indien soll Apotheke der Welt werden: Minister Kumar plant eigenes Arzneimittel-Ministerium.  (Foto: nik / DAZ.online)

Indien soll Apotheke der Welt werden: Minister Kumar plant eigenes Arzneimittel-Ministerium.  (Foto: nik / DAZ.online)


Die indische Unionsregierung will ein eigenes Ministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte einrichten. Außerdem soll der Süden des Landes eine weitere Pharma-und Medtech-Zone bekommen. Damit soll die einheimische Industrie mehr Schub bekommen.

Wie das Fachportal „pharmabiz.com“ berichtet, plant die indische Unionsregierung ein separates Ministerium für Arzneimittel einzurichten
Zusammen mit den Medizinprodukten sei der Sektor riesig, heißt es, und rechtfertige ein eigenständiges Ministerium. Derzeit ist die Abteilung für Arzneimittel im Ministerium für Chemikalien und Düngemittel angesiedelt.

Über die Pläne sprach der Unionsminister für Chemikalien und Düngemittel sowie Parlamentsangelegenheiten Shri Ananth Kumar auf der Internationalen Konferenz „India Pharma & India Medical Devices 2017“ in Bangalore, der Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Karnataka.

Die Konferenz, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand, soll sich als Schnittstelle zwischen den internationalen Arzneimittel-Regulierungsbehörden und der Industrie etablieren und für eine bessere Verständigung und Abstimmung sorgen. 

20 Prozent aller Generika kommen aus Indien

Der Minister gratulierte der einheimischen Industrie zur Erreichung einer jährlichen Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate Rate, CAGR) von mehr als 15 Prozent und gab sich zuversichtlich, das die Branche ihren Wert von derzeit 32 Milliarden US-Dollar bis 2020 auf 55 Milliarden US-Dollar steigern könnte. Bereits jetzt kämen 20 Prozent der weltweiten Lieferungen von Generika in über 250 Länder aus Indien. Zudem produzierten indische Hersteller mehr als 60 Prozent der weltweiten Impfstoffe. Aber damit nicht genug. Indien solle zur „Apotheke der Welt" werden, forderte der Minister. 

„Make in India-Programm“

Ananth Kumar sicherte zu, dass die Unionsregierung den Sektor auch in Zukunft stabil halten wolle. Sie wolle sicherstellen, dass die Industrie Qualität liefert, die für sie praktikabel und rentabel ist. Bereits jetzt fördern die Unionsregierung und die Regierungen der Bundesstaaten die Geschäftstätigkeit durch das „Make in India-Programm“ für Pharma und Medizinprodukte. In diesem Zusammenhang stehen auch die Überlegungen zu einem eigenständigen Ministerium für Pharma-und Medizinprodukte.

Neue Pharma und Med-Tech-Zone in Bangalore

Der südliche Teil des Landes hat bereits zwei Medtech-Parks, einen im Staat Andhra Pradesh und einen weiteren in Tamil Nadu. Nun soll dringend eine weitere Pharma und Med-Tech-Zone in Karnataka entstehen, und zwar bevorzugt in der Nähe der Electronics City in Bangalore, um dort von dem Zugang zu wissenschaftlicher, ingenieurtechnischer und informationstechnischer Kompetenz zu profitieren. Die Regierung hat alle mögliche Unterstützung zugesagt, die Regierung des Bundesstaates brauche nur zu sagen, wo der Park hin soll.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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