Polypharmazie

Ältere Amerikaner nehmen immer mehr Psychopharmaka

Stuttgart - 28.02.2017, 11:15 Uhr

Experten sehen den Trend als besorgniserregend an: Immer mehr ältere Menschen nehmen Psychopharmaka oder Schmerzmittel. (Foto: hetwig / Fotolia)

Experten sehen den Trend als besorgniserregend an: Immer mehr ältere Menschen nehmen Psychopharmaka oder Schmerzmittel. (Foto: hetwig / Fotolia)


Möglicher Trend zur Überverordnung

Laut der Studie hatten im Jahr 2010 gut 6 Prozent der Arztbesuche von Menschen im Alter von 65 oder älter ein Rezept für ein Benzodiazepin-Beruhigungsmittel ausgelöst. Mehr als ein Viertel dieser Besuche war zudem mit einer Verordnung eines Antidepressivums verbunden, und 10 Prozent mit einem Rezept für ein Opioid-Medikament.  

In einer weiteren Publikation, die im Januar zunächst online in der Fachzeitschrift Psychiatric Services veröffentlicht wurde, berichteten sie, dass mehr als die Hälfte von 231 älteren Patienten, die von ihrem Hausarzt wegen Depressionen ein Antidepressivum verschrieben bekommen hatten, keine schwere Depression (Major Depressive Disorder) hatten.

Die Befunde stammten allerdings aus einer randomisierten kontrollierten Studie, die auf die Verbesserung der Behandlung von Depressionen abzielte. Die Autoren betrachten das Ergebnis deshalb nicht als repräsentative Stichprobe älterer Amerikaner, argumentieren aber dennoch, dass ihre Befunde auf einen Trend zur Überverschreibung hindeuten könnten.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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