Beratungs-Quickie

Postoperative Thromboseprophylaxe

München / Stuttgart - 16.02.2017, 12:00 Uhr

Immobilisation erhöht die Gefahr einer postoperativen Thrombose. (Foto: Sanofi)

Immobilisation erhöht die Gefahr einer postoperativen Thrombose. (Foto: Sanofi)


Auch noch wichtig

In der Regel ist die Heparin-Gabe gut verträglich. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Haut- und Schleimhautblutungen, allergische Reaktionen und ein Abfall der Thrombozyten. Die Typ I Thrombozytopenie tritt nur zu Beginn der Therapie auf und geht im weiteren Verlauf zurück. Die antikörpervermittelte Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT Typ II) hingegen kann lebensgefährlich sein. Sie tritt in der Regel zwischen Tag fünf und 21 der Behandlung auf und kann mit Gefäßverschlüssen, Hautabsterben, Blutungen und schweren Gerinnungsstörungen einhergehen. Das Arzneimittel muss sofort abgesetzt werden. Das Risiko einer HIT-Entwicklung ist unter NMH deutlich geringer als unter Standard-Heparin. In der Regel ist deshalb eine intensive Kontrolle der Blutparameter während der Behandlung nicht notwendig.

Bei der Behandlung mit anderen Arzneimitteln in der Selbstmedikation oder nach ärztlicher Verordnung sind mögliche Wechselwirkungen zu beachten Die Blutungsneigung ist während der Behandlung mit Enoxaparin erhöht. ASS als
Schmerzmittel ist nicht empfehlenswert, da sich hier die Blutungsgefahr erhöht. 

Orale Antihistaminika, die bei Allergien, leichten Schlafstörungen oder Übelkeit eingesetzt werden, können die Heparinwirkung abschwächen und sollten nicht zeitgleich angewendet werden.



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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