Internationaler Protest

Forscher machen mobil gegen Trump

Berlin - 15.02.2017, 09:05 Uhr

„Wir glauben, dass für Wissenschaftler die Zeit vorbei ist, um diesem Kampf guten Gewissens aus dem Weg zu gehen“, sagt eine der Initiatoren des Science-Protestmarsches im April, Caroline Weinberg. (Foto: dpa)

„Wir glauben, dass für Wissenschaftler die Zeit vorbei ist, um diesem Kampf guten Gewissens aus dem Weg zu gehen“, sagt eine der Initiatoren des Science-Protestmarsches im April, Caroline Weinberg. (Foto: dpa)


Nach dem riesigen Zulauf beim Frauen-Marsch im Januar sammeln sich nun Forscher zum Protest gegen die Trump-Regierung. Sie machen Front gegen eine Beschränkung der US-Wissenschaft. Auch in Deutschland wächst die Sorge um das weltoffene Klima für die US-Forschung.

Ob „alternative Fakten“, der Abwehrkampf um Klimawandel-Daten oder die Streichung von Forschungsgeldern: Es gibt viele Gründe, weshalb nach den ersten Wochen der rechtskonservativen Regierung von Donald Trump auch US-Forscher in Aufruhr sind. Hunderttausende dürfte der Protest am „Welttag der Erde“ (22. April) nach Washington führen, um für die Freiheit der Wissenschaft zu demonstrieren - unter anderem mit einem „Science-March“.

Müssen Wissenschaftler in einer führenden Forschernation jetzt tatsächlich um ihre Freiheit fürchten? Ja, so weit kann es kommen, meinen viele in den USA. Und nicht nur dort werden Sorgen laut über einen womöglich radikal veränderten Kurs der USA bei Forschung und Lehre.

Auch die deutsche Forschungsministerin Johanna Wanka zeigt sich alarmiert. Zu einem weiterhin starken Standort USA gehöre, „dass ‎Wissenschaftler frei arbeiten können“, sagte sie im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Ihr sei wichtig, „dass die Arbeitsmöglichkeiten für ‎ausländische Forscher in den USA sich nicht verschlechtern“. Die CDU-Politikerin nimmt die Entwicklungen in Washington sehr ernst und mahnt: Jede Einschränkung „wäre für den Erkenntnisfortschritt schlecht“.

Die Ängste von Wissenschaftlern und Politikern weltweit sind nicht unbegründet. Wenige Tage, teils sogar nur Stunden dauerte es, bis die neue republikanische US-Regierung wissenschaftsfeindliche Wahlkampf-Ankündigungen umsetzte. Gleich nach Trumps Amtseinführung verschwanden von der Website des Weißen Hauses Infoseiten zum Klimawandel - inklusive umfassenden Datenmaterials. Stattdessen verspricht dort nun Trumps „America First Energy Plan“, dass „schädliche und unnötige Strategien“ wie Obamas Klima-Aktionsplan und umfassende US-Wasserschutzgesetze abgeschafft werden sollten.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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