Kooperationsgipfel 2017

Apothekenkooperationen fürchten den Preiswettbewerb

München - 15.02.2017, 16:15 Uhr

Für das Rx-Versandverbot: Stefan Hartmann, Vorsitzender des BVDAK, sagte auf dem Kooperationsgipfel 2017, dass die Arzneimittelpreisverordnung unbedingt erhalten werden müsse. (Foto: diz)

Für das Rx-Versandverbot: Stefan Hartmann, Vorsitzender des BVDAK, sagte auf dem Kooperationsgipfel 2017, dass die Arzneimittelpreisverordnung unbedingt erhalten werden müsse. (Foto: diz)


Kooperationsmarkt stagniert

Dies konnte auch Klaus Hölzel vom Apotheken-Management-Institut unterstreichen, der einen kurzen Überblick über die Kooperationslandschaft gab. Der Bindungsgrad der Apotheker an ihre Kooperation ist relativ niedrig, so Hölzel: „Die überwiegende  Zahl der Kooperationsapotheker wollen sich Freiheiten behalten“, sie wählen in der Regel die niedrigste Stufe der Verpflichtungen. Als Trends im Kooperationsmarkt sind Naturtrends festzustellen wie Phytothek, Linda green, Lieber Natürlich. 

Und was erwarten Apotheken von der Führung ihrer Kooperationszentralen? Wie Hölzel aus Umfragen unter Kooperationsapothekern weiß, steht an erster Stelle politische Weitsicht: Gibt es Lösungen nach dem EuGH-Urteil? Außerdem wünschen sich Kooperationsmitglieder einen Effizienznachweis: bessere Konditionen, mehr Zeitersparnis. Wenn es Ausschüttungen gibt, so sollten sie größer sein als der Mitgliedsbeitrag. Außerdem suchen viele Kooperationsapotheker in ihrer Kooperation eine Art Heimat. Und sie wünschen sich mehr Kreativität, mehr Originalität und weniger Bürokratie.

75 Prozent aller Apotheken sind in einer Kooperation

Der Markt der Kooperationen stagniert heute weitgehend: Rund drei Viertel aller Apotheken sind in einer oder mehreren Kooperationen, „hier sind wir wohl an einer Obergrenze angekommen“, stellt Hölzel fest. Zu den größten Kooperationen zählen heute Linda und MVDA mit rund 4500 Mitgliedern, mea und EMK Ä(3300) , E-plus und A-plus (3100) , gesund leben (2300) und Alphega (1750). 

Der Kooperationsgipfel des BVDAK hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr zum Branchentreff entwickelt. In diesem Jahr nehmen über 400 Repräsentanten von Apothekenkooperationen, der Pharmaindustrie, des pharmazeutischen Großhandels und der Warenwirtschaftsanbieter teil. Über 15 Referate beleuchten die aktuelle Situation und gehen auf Entwicklungen des Marktes ein. Themen zur Digitalisierung, zum OTC-Markt und zur Kooperationsentwicklung stehen im Mittelpunkt.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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