Beratungs-Quickie

Tamiflu gegen Grippe

Stuttgart - 09.02.2017, 12:30 Uhr

Ein früher Therapiebeginn ist für die Wirksamkeit von Neuraminidasehemmernn wie Tamiflu bei Grippe wichtig. (Foto: DAZ.online)

Ein früher Therapiebeginn ist für die Wirksamkeit von Neuraminidasehemmernn wie Tamiflu bei Grippe wichtig. (Foto: DAZ.online)


Auch noch wichtig

Die Patientin kann ihre Grippebeschwerden symptomatisch behandeln. Gegen hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen wirkt Paracetamol, Ibuprofen oder ASS. Wechselwirkungen gibt es laut Fachinformation keine. 

Geht die Grippe mit einem Reizhusten einher, kann der Apotheker in der Selbstmedikation Antitussival mit Dextrometorphan (Wick® Hustensirup), Pentoxyverin (Silomat®) oder als pflanzliche Alternative Phytohustil® zur Linderung empfehlen. Für alle Präparate ist die Datenlage dünn. Wörtlich heißt es in der DEGAM-Leitlinie Husten: „Antitussiva wirken hinsichtlich des Hustenreizes nicht besser als Placebo“. Da sie allerdings teilweise die Fähigkeit zu schlafen verbesserten, könnten die Patienten diese zur Nacht einnehmen.

Frau L. sollte – unabhängig vom Zustand ihrer eigenen Gesundheit – den Kontakt mit anderen Menschen meiden, um das Influenzavirus nicht unnötig zu verbreiten. Händeschütteln sollte unterbleiben. Im Mittel sinkt die Gefahr einer Ansteckung nach vier bis fünf Tagen nach Beginn der Beschwerden.

Zudem sollten an Grippe Erkrankte in den Ärmel husten und niesen und Einwegtaschentücher verwenden. Das RKI empfiehlt zusätzlich, Mülleimer häufiger zu leeren, dass diese sich nicht zu „Virenschleudern“ entwickelten. Auch regelmäßiges Lüften sei gut, da es die Anzahl der erregerhaltigen Infektionströpfchen reduziert.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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