Übergewicht bei Kindern 

Forscher fordern Politik zum Handeln auf 

Berlin - 09.02.2017, 10:35 Uhr

Abhilfe gefordert: Wie Studien belegen, erhöht TV-Reklame bei Kindern den Konsum von zucker- und fettreichen Lebensmitteln. (Foto: tournee / Fotolia.com)

Abhilfe gefordert: Wie Studien belegen, erhöht TV-Reklame bei Kindern den Konsum von zucker- und fettreichen Lebensmitteln. (Foto: tournee / Fotolia.com)


Zudem zeigten die Studienresultate eindeutig, dass Kinder aus sozial benachteiligten Familien besonders stark zu Übergewicht tendierten, betonte Ahrens. Diese Gruppen müssten von der Politik stärker unterstützt werden. Für benachteiligte Verbraucher müsse die Erschwinglichkeit von und der Zugang zu gesunden Lebensmitteln verbessert werden. Dies wirke sich nicht nur auf das Gewicht der Kinder aus, sondern auch auf ihre spätere Gesundheit, etwa die Anfälligkeit für Herz-Kreislauferkrankungen.

„Bundesernährungsminister Christian Schmidt setzt im Kampf gegen Fehlernährung bei Kindern seit Jahren auf freiwillige Vereinbarungen“, teilte die Organisation Foodwatch in einer Reaktion mit. „Dabei ist längst belegt, dass das nicht funktioniert. Die Hersteller machen die größten Profite mit Süßkram, Zuckergetränken und Knabberartikeln. Freiwillig werden sie nicht damit aufhören, genau diese Produkte an Kinder zu bewerben und deren Geschmack schon früh zu prägen.“

Dagegen sieht sich der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) zu Unrecht in der Kritik: „Ein Werbeverbot bringt keine Lösung“, erklärte BLL-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. „Man kann Kinder nicht unter einer schützenden Glocke aufwachsen lassen, bis sie 18 Jahre alt sind. Sie sollten nicht von der Werbung ausgeschlossen werden, sondern sie müssen den Umgang mit ihr erlernen und Werbekompetenz entwickeln.“



dpa / DAZ.online
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