Image-Kampagne

ABDA sucht emotionale Patienten-Schicksale

Berlin - 09.02.2017, 17:40 Uhr

Mit der Kampagne „Danke, Apotheke“ hatte der Wort &
Bild-Verlag kürzlich eine Fernsehkampagne zur Unterstützung von
Vor-Ort-Apotheken gestartet. (Foto: Wort & Bild-Verlag)

Mit der Kampagne „Danke, Apotheke“ hatte der Wort & Bild-Verlag kürzlich eine Fernsehkampagne zur Unterstützung von Vor-Ort-Apotheken gestartet. (Foto: Wort & Bild-Verlag)


Emotionen fürs Rx-Versandverbot und den Bundestagswahlkampf: Für ihre Werbekampagne „Näher am Patienten“ ruft die ABDA dieses Jahr Apotheker dazu auf, Geschichten ihrer Patienten einzureichen. In kurzen Kino- und Online-Spots will die ABDA zeigen, wie Apotheker ihren Patienten helfen.

Im Jahr 2017 soll die fortlaufende Imagekampagne „Näher am Patienten“ sich getreu dem Motto ganz dem Kunden widmen, erklärt die ABDA. „In diesem Jahr wird der Fokus bei den Patientinnen und Patienten liegen.“ Daher ruft die ABDA Apotheker dazu auf, bewegende Geschichten ihrer Patienten vorzuschlagen, welche nach einer Sichtung die Chance haben, bundesweit auf Kinoleinwänden gezeigt zu werden – wie auch im Internet.

„Die ABDA will den Patienten und damit der breiten Öffentlichkeit noch stärker vor Augen führen, dass die öffentliche Apotheke eine unabdingbare Stütze des Gesundheitssystems ist“, erklärt die ABDA. So will sie „eine solide Basis für die Kommunikation mit Multiplikatoren und politischen Entscheidern im Bundestagswahljahr schaffen“.

Emotionen als Hebel

Um die Identifikation mit der öffentlichen Apotheke zu stärken, sei Emotion der erfolgversprechendste kommunikative Hebel, betont die ABDA – und Film als Kommunikationsmittel besonders gut geeignet. Für die Kampagne soll die hierzu beauftragte PR-Agentur Cyrano daher in den nächsten Wochen eine Reihe kurzer Videos erstellen.

„In kurzen emotionsgeladenen Sequenzen sollen Patienten ihre persönliche Geschichte erzählen“, erklärt die ABDA. „Denn durch Krankheiten geraten Menschen oft in Krisensituationen und erhalten dann in ihrer Apotheke vertrauensvollen Rat und Unterstützung.“ Apotheken seien in diesen Geschichten nicht der Hauptakteur, aber „ein wichtiger und unverzichtbarer Teil“. 

Vorschläge von Apothekern sollen in die Kinos

Die ABDA plant, die Videos im Mai und Juni im Kino zu zeigen und über soziale Medien zu verbreiten. Darüber hinaus sollen Motive aus den Filmen auf Plakaten wiederverwendet werden, welche die ABDA Apotheken zur Verfügung stellen will.

„Das Leben schreibt die besten Geschichten und wir sind sicher, dass es viele authentische Patientengeschichten gibt, die es sich zu erzählen lohnt“, heißt es aus Berlin. Dabei hat die ABDA die folgenden Wünsche:

  • Die Geschichte muss emotional sein.
  • Es soll eine Erfolgsgeschichte sein (Heilung des Patienten oder deutliche und dauerhafte Verbesserung der Lebensqualität).
  • Es muss sich um echte Schicksale handeln.
  • Der Patient steht im Mittelpunkt.
  • Der Apotheker soll ein wichtiger Teil der Erfolgsgeschichte sein.

Vorschläge sollen „zeitnah“ an die jeweilige Kammer oder den Verband geschickt werden, da die ersten Geschichten in den nächsten Wochen filmisch umgesetzt werden.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Der Rührungsgipfel: Unbedingt besteigen!

von Wolfgang Müller am 10.02.2017 um 10:17 Uhr

Ich schlage hier dringend die Geschichte des vor dem Herztod geretteten Säuglings vor. Dem der kleinere Land- oder Kiez-Apotheker niedrigstdosierte Rettungs-Kapseln gerade noch rechtzeitig herstellen und liefern konnte!

Nach zwanzig Stunden neben dem normalen Tagesgeschäft zweifelnd/hechelnder Klärung, Recherche, Arzt-Rücksprachen, Plausibilitäts-Dokumentation, Rohstoff-Besorgung per Taxi, Nasschemischer Ausgangsmaterialprüfung und -freigabe, Fertigarzneimittel-Tabletten-Zermörserung, Streckung zur Kapselbefüllung, "bestmöglicher" Homogenisierung etc. pp.

GAAANZ wichtig die Feststellung am Ende: Dafür hat der wackere Apothekersmann nach dem Willen seiner freigiebigen Standesfürsten nur einen Groschen Sechzig Honorar bekommen, also einige Hundert Euro Verlust eingefahren! Und nicht wie Sie Alle denken und bei eingeschaltetem Verstand für angemessen halten: mehr als 500 Euro berechnen können!

Nicht erwähnen sollte man allerdings, dass diese wackere Leistung noch ein Nachspiel hatte. Weil die zuständige ApothekerkollegInnenen-Kammer die Lieferzeit für unangemessen lang hielt ("Das ist ja schon fast Rezeptur-VERWEIGERUNG!") und wegen der eiligen Herstellung eine Verteilung des Wirkstoffgehalts von 85 - 136 Prozent fand, was zu einem empfindlichen, vierstelligen Bußgeld führte.

Man wird uns angesichts dieser schönen Purzel-Geschichte zwar für NOCH dämlicher halten als man es in bestimmten gut informierten Kreisen jetzt schon tut, aber: Die Bevölkerung wird uns nette Trottel noch mehr über Alles lieben. Und die Politik wird uns zweifellos ob dieser hochprofessionellen, rein heilberuflichen Gemeinwohl-Aufopferung fürderhin vor jedwedem Ungemach von klügeren, aber bösen bösen Feinden Bemutterungs-Instinkt-getrieben noch viel besser als bisher bewahren!

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Gratwanderung an neuem Karabinerhaken mit Absturzgarantie.

von Christian Timme am 10.02.2017 um 7:34 Uhr

Ich wußte noch gar nicht das man jetzt auch noch nach einer Steigerung des Versteigens mit dem Karabinerhaken sucht und findet. "Emotionale Schicksale" gefiltert durch "Kammerselektion" und nachfolgende "Absegnung" durch den Ethik- und Monetik-Ausschuß ... wer mit "Schicksalen" spielt der ...

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