Sachsen

Apotheker und Uni wollen OTC-Beratung verbessern

Berlin - 03.02.2017, 11:30 Uhr

Gemeinsame Sache: Die Uni Leipzig startet mit der ABDA und der AVOXA ein Projekt, um die Beratung bei OTC-Medikamenten in der Apotheke zu verbessern. (Foto: Schelbert)

Gemeinsame Sache: Die Uni Leipzig startet mit der ABDA und der AVOXA ein Projekt, um die Beratung bei OTC-Medikamenten in der Apotheke zu verbessern. (Foto: Schelbert)


Das Zentrum für Arzneimittelsicherheit an der Uni Leipzig plant gemeinsam mit der ABDA und deren Medientochter Avoxa ein Apotheken-Projekt, bei dem die Beratung zur Selbstmedikation verbessert werden soll. Methoden der evidenzbasierten Medizin sollen dazu angewendet werden.

„Wenn ich mich krank fühle und denke, dass es nicht so schlimm ist, besorge ich mir in der Apotheke Medikamente“ – laut einer Allensbach-Umfrage sollen im Jahr 2016 hochgerechnet 46,82 Millionen Menschen in Deutschland, also ein überwiegender Teil der Bevölkerung, dieser Aussage zugestimmt haben. 4,426 Millionen Euro erlösten die deutschen Apotheken laut Statistik des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) im Jahr 2015 mit rezeptfreien Arzneimitteln in der Selbstmedikation, 528 Millionen Packungseinheiten gingen über den HV-Tisch, Tendenz steigend. Selbstmedikation ist in Deutschland Trend – wie Apotheker aus Erfahrung wissen.

Verbesserungspotenzial bei der Beratung zur Selbstmedikation

Dass auch eine gute Beratung insbesondere bei der Selbstmedikation wichtig ist, ist Konsens unter den Beschäftigten in deutschen Apotheken – schließlich fehlt in dem Fall die fachlich versierte Beurteilung des Arztes. Dem Apotheker kommt die besondere Verantwortung als Arzneimittelexperte dabei besonders zu. Dennoch gibt es wohl auch bei der Beratung zur Selbstmedikation wohl noch Verbesserungspotenzial. So hat das Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS) nun gemeinsam mit der ABDA und deren Tochter-Unternehmen AVOXA, der Mediengruppe Deutsche Apotheker GmbH, ein bundesweites Projekt ins Leben gerufen, dass die Beratung beim Kauf von Medikamenten in der Apotheke verbessern soll.

„Unser Ziel ist es, die Arzneimittelsicherheit bei der Selbstmedikation zu fördern“, sagt Thilo Bertsche, Direktor des ZAMS, sowie Professor für und Leiter der Klinischen Pharmazie an der Uni Leipzig. In dem zunächst auf drei Jahre angesetzten Projekt sollen „etablierte Strategien aus dem Bereich der evidenzbasierten Medizin auch für die Pharmazie nutzbar gemacht werden“. Man habe sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Projektpartnern wissenschaftlich-fundierte Erkenntnisse zur Selbstmedikationsberatung in Apotheken verfügbar zu machen.



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Links Defekt

von Sebastian am 03.02.2017 um 19:56 Uhr

Die Links zum "Zentrum für Arzneimittelsicherheit (ZAMS)" und "Wissenschaftlich fundierte Ratgeber zum Thema Selbstmedikation bietet unter anderem der Deutsche Apotheker-Verlag hier. " ist defekt.

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OTC Beratung

von Avocado am 03.02.2017 um 17:26 Uhr

Man Weiss doch, wie das laeuft:zuerst werden die Sachen empfohlen, die "weg muessen", weil sich das Verfallsdatum naehert, und dann die Artikel fuer die man besondere Mengenrabatte bekommen hat.
Von den meisten teuren ,Kombinationsmitteln wuerde ich aus medizinischen Gruenden abraten, wuerde mich dann aber beim Chef unbeliebt machen.....Ein echtes Dilemma fuer einen gewissenhaftenh Apotheker/in.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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