Umfrage

Jeder Dritte wünscht sich mehr Arzneimittel-Beratung

Stuttgart - 31.01.2017, 16:05 Uhr

Patienten setzen bei der Arzneimittel-Beratung überwiegend auf ihren Arzt oder Apotheker. (Foto: goodluz / Fotolia)

Patienten setzen bei der Arzneimittel-Beratung überwiegend auf ihren Arzt oder Apotheker. (Foto: goodluz / Fotolia)


Eine Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller zeigt auf, dass 33 Prozent aller Deutschen sich noch mehr Beratung bei Arzneimittel erhoffen. Erster Ansprechpartner sind laut der Erhebung Arzt und Apotheker, an letzter Stelle rangiert das „Internet“.

Rund jeder dritte Bundesbürger wäre für mehr fachliche Beratung bei der Einnahme von Arzneimitteln „dankbar“, wie der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) meldet. Laut des vierteljährlich erhobenen „Gesundheitsmonitors“ des Verbands, bei dem rund 1000 Deutsche im Auftrag des BAH befragt wurden, sehen rund zwei Drittel der Befragten die vorhandenen Informationen als ausreichend an.

Von den Personen, die sich mehr Unterstützung wünschen, setzen 90 Prozent auf ihren Arzt und 70 Prozent auf ihren Apotheker. Die Packungsbeilage ist für 45 Prozent und der Arzneimittelhersteller für 35 Prozent eine geeignete Quelle für zusätzliche Informationen. Auf „Informationsseiten aus dem Internet“ setzt nur rund jeder Vierte – dahinter folgt für 2 Prozent nur noch „von woanders“.

Der BAH ließ außerdem fragen, wo Patienten sich über die richtige Einnahme von rezeptpflichtigen Medikamenten informieren. 95 Prozent gaben an, sich nach den Verordnungen des Arztes zu richten – und 70 Prozent nach den Empfehlungen des Apothekers. Außerdem schauen laut Selbstauskunft 61 Prozent in den Beipackzettel. 

BAH-Geschäftsführer fordert bessere Aufklärung

Bei der Umfrage erhob das vom BAH beauftragte Marktforschungsinstitut Nielsen auch geschlechtsspezifische Unterschiede. So fragte es, ob die Umfrageteilnehmer eigene Erfahrungen oder jene von Freunden als wichtiger ansehen – und welche Rolle Internetrecherchen für sie spielen. Ihre persönlichen Überzeugungen oder jene von Freunden und Bekannten seien für Frauen wichtiger, meldet der BAH – während Männer häufiger im Internet nach Informationen suchen.

Bei leichten Erkrankungen setzen die Befragten sowohl im Rx- als auch im OTC-Sektor auf die fachliche Beratung von Apothekern: 80 Prozent schätzen diese als „wichtig“ oder „sehr wichtig“ ein.

Auch eine generelle Frage stellte der BAH, wie der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Hermann Kortland erklärte. „Fast 90 Prozent der Bevölkerung möchten wenigstens in Grundzügen wissen, was ein Arzneimittel im Körper macht“, betonte er laut einer Pressemitteilung des Verbands. „Wir sollten daher Patienten ausführlicher als bisher über die therapeutische Wirkung und Wirkweise von Medikamenten aufklären“, forderte Kortland. „Denn ein informierter Patient erhöht die Wahrscheinlichkeit der Therapietreue und damit die Chance auf eine schnelle Genesung.“



hfd / DAZ.online
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