Telefon-Terror

Handy verursacht Hunderte Geisteranrufe in einer Apotheke

Rosche / Uelzen - 30.01.2017, 09:05 Uhr

Seltsames Spektakel: Das Telefon in der Uhlen-Apotheke in Rosche klingelte tagelang ununterbrochen. Immer waren es Anrufer, die gar nicht verbunden werden wollten. (Foto: contrastwerkstatt / Fotolia)

Seltsames Spektakel: Das Telefon in der Uhlen-Apotheke in Rosche klingelte tagelang ununterbrochen. Immer waren es Anrufer, die gar nicht verbunden werden wollten. (Foto: contrastwerkstatt / Fotolia)


Apotheker mit der Praxis der eigenen Tochter verbunden

Viele der Nummern waren ohnehin bekannt. Einmal sei er auch mit der Praxis seiner Tochter, die Sprachtherapeutin ist, verbunden worden, sagt er. Besonders skurril sei es gewesen, wenn plötzlich mehrere Teilnehmer in das Gespräch geschaltet worden seien, oder die dann noch miteinander verbunden worden seien. Die Klinik in Uelzen berichtete so etwa auch, mehrere solche Geisteranrufe erhalten zu haben. „Und jetzt zum Schluss waren dann plötzlich auch ein Elektronikmarkt mit unter den ‚Anrufern‘ und ein Supermarkt“, berichtet der Apotheker.

Schlimmer sei es aber während des Notdienstes gewesen. Der Seniorchef, der im Haus wohnt, leitet dann das Apothekentelefon auf den privaten Anschluss um – und der habe dann natürlich nicht stillgestanden.

Ein Handy eines Bekannten trug wohl Schuld am Problem

Seit Anfang der letzten Januarwoche, seit Dienstag, ist nun jedenfalls Schluss mit dem Spuk. Nachdem die Telekom zwischendurch mehrmals erklärt hatte, es sei alles in Ordnung oder jetzt wieder repariert, ohne dass es was geändert hätte, scheint der Verursacher nun tatsächlich gefunden. Das Handy eines Bekannten des Apothekers war wohl der Ausgangspunkt der Geisteranruf-Vermittlungen. „Den hatten wir auch häufig in der Leitung“, sagt Apel. Und dort sei ganz bestimmt auch die Apothekennummer im Gerät gespeichert.

„Zum Schluss gab es jetzt ein Gespräch, bei dem derjenige und ein Mitarbeiter der Telekom zugeschaltet waren“, sagt der Apotheker. Dabei habe man dem Handybesitzer erklärt, er müsse die SIM-Karte seines Handys gegen eine austauschen, die man ihm zugeschickt hatte. Offensichtich hat das funktioniert, der Spuk sei nun zu Ende. Warum das Handy des Telekom-Kunden anscheinend wild immer wieder die Apotheke mit anderen Nummern aus der Kontaktliste verband, ist bislang nicht bekannt. „Wir sind jedenfalls froh, dass das jetzt vorbei ist“, sagt Apel. 



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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