Versandapotheke

Streit um Sanicare spitzt sich zu

Stuttgart - 25.01.2017, 14:00 Uhr

Unter einem früheren Betreiber versuchte die Versandapotheke Sanicare, mit Werbung auf einem historischen Flugzeug Aufmerksamkeit zu erregen. Nun führen Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern zu Schlagzeilen. (Foto: dpa)

Unter einem früheren Betreiber versuchte die Versandapotheke Sanicare, mit Werbung auf einem historischen Flugzeug Aufmerksamkeit zu erregen. Nun führen Auseinandersetzungen zwischen den Gesellschaftern zu Schlagzeilen. (Foto: dpa)


Wie ist der Kontostand – und wer ist Gesellschafter?

Über eine Auskunftsklage gegen die Sparkasse Osnabrück versucht Ingrid Schein Informationen zu den Kontoständen von Sanicare zu erhalten. Unter anderem da es „erhebliche Auffälligkeiten“ in einem Vertrag über die Markenrechte für den Betrieb der Internetapotheke gebe, haben die Rechtsanwälte des Ehepaars Schein nach eigener Auskunft dem Kaufmännischen Leiter Dusel gekündigt, was von Bertram revidiert worden sei.

Aktueller Streitpunkt ist außerdem, wer die Apotheke betreiben soll: Eine Vertreterbestellung für den verstorbenen Apotheker wurde laut dessen Anwälten von der Apothekerkammer abgewiesen, da die OHG noch über einen aktiven Apotheker als geschäftsführenden Gesellschafter verfüge – gemeint ist offenbar der leitende Apotheker Heinrich Meyer, der laut Beschluss einer Gesellschafterversammlung vom Juli 2016 zum Gesellschafter gemacht wurde.

Auf Nachfrage von DAZ.online wollte Meyer sich nicht zu der Frage äußern, wie viele Anteile er erworben habe, sondern erklärte nur, dass er diese von Bertram übernommen habe. Die Witwe Scheins akzeptiert die Übertragung nicht, wie ihre Anwälte auf Nachfrage erklären. „Dies ist uns gegenüber aber niemals durch Vorlage eines Gesellschafterversammlungsbeschlusses dokumentiert worden, sodass Herr Meyer auch nicht als Gesellschafter im Handelsregister des Amtsgerichts Osnabrück eingetragen werden konnte“, argumentieren sie.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Verdeckter Fremdbesitz?

von Thomas Arne am 26.01.2017 um 12:09 Uhr

Die Anerkennung von Herrn Meyer als Mitinhaber durch die Kamner erscheint mir als sinvoll, da falls Bertram das Verfahren um die Inhaberschaft verliert, sofort ein Apothekenverwalter für die Seite Schein bestellt werden müsste.

Beteiligte u. Konkurrenten von Sanicare, die Ihre Apotheken eigenverantwortlich leiten sollten ein Augenmerk auf folgende Punkte legen:
- die unzähligen großen GmbHs (u. AG) des kaufmännichen Leiters von Sanicare, welcher wegen angeblicher Unstimmigkeiten vonDr. Schein entlassen wurde, und von Bertram wieder eingestellt.
-Die damit eventuell bestehende massive finanzielle Verstrickung eines nicht Approbierten mit den derzeitigen Inhabern (Einmischung von Kapitalgebern in den Apothekenbetrieb? Oder gar versteckter Fremdbesitz??)
-Auch Herr Meyer sitzt seit kurzem in der geschäftsführenden Funktion einer GmbH des kaufmännischen Leiters D.D-S(Top-B........GmbH)
-die Unternehmensberatungsgesellschaft (Me.......Gmbh) des derzeitigen möglichen Hauptinhaber B, welche 2013 gegründert wurde, und welche B 2014 laut Bundesanzeiger einen Eigenkapitalzuwachs von über 700T€ im Nebenerwerb (neben der Leitung seiner vier ehemaligen Apotheken) beschert hat.(Gewinnabschöpf GmbH für die evtl. bereits 2014 existente versteckte Inhaberschaft einer Versandapotheke, welche 500km entfernt von seinen damaligen Apotheken liegt? Sanicare als Melkkuh?)
-die unentgeltliche Übertragung von S zu B bedeutet auch, dass der neue Inhaber nicht die Finanzierungskredite des Kaufpreises (5,1Mio€)übernommen hat. Was hat Herr Schein sich dabei gedacht? Wollte er seine eigene Familie damit in die Pleite gehen lassen, um die Firma zu retten? Oder wurde Schein mit der Veröffentlichung von Verfehlungen aus der Vergangenheit- welche evtl zum Approbationsentzug geführt hätten- erpresst?
Man kann nur hoffen, dass die Gerichte hier für Klarheit sorgen. Kapitalhengste sind im deutschen Apothekenwesen nicht erwünscht.
-laut den Statistiken von google trends und similarweb befindet sich die Website von Sanicare in einem Trend zurückgehender Klickzahlen und google anfragen, was im Vergleich zum Gesamtmarkt eine besonders schlechte Performance darstellt. Deshalb sollten sich die Gerichte beeilen, bevor erneuter Schaden für den Steuerzahler bei dieser Firma entsteht.
PS Bevor mich jemand verklagt: Ich behaupte mit diesem Post gar nichts, er basiert rein auf vagen Vermutungen und auf fünf Minuten online Recherche zu den o.g. Personen. Quellen sind: apotheke adhoc, NOZ, DAZ, Bundesanzeiger sowie Moneyhouse. Ich stehe weder mit Beteiligten in Kontakt, noch kenne ich einen der Beteiligten persönlich.

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