Namensstreit

Schweizer Hanfapotheke darf nur eine Theke sein

Bern / Basel - 23.12.2016, 09:30 Uhr

Schweiz: Es heißt erst einmal Hanftheke - ohne Apotheke im Namen. (Foto: stokkete / Fotolia)

Schweiz: Es heißt erst einmal Hanftheke - ohne Apotheke im Namen. (Foto: stokkete / Fotolia)


Im Herbst eröffneten in Bern und Basel die ersten Hanfapotheken der Schweiz. Cannabis-Produkte verschiedenster Art vom THC-freiem Hanföl bis zur Handcreme führen die Geschäfte im Sortiment, aber – noch – keine Medikamente. Nun mussten die Betreiber das „apo“ aus ihrem Namen streichen.

Am 30. September verkündete das Unternehmen Swiss Cannabis SA stolz, in Bern die erste Hanfapotheke der Schweiz eröffnet zu haben. Rund eine Woche später am 4. Oktober öffnete die zweite Hanfapotheke in Basel ihre Pforten, Eröffnungen in weiteren Städten der Schweiz sind geplant.

Der „Hanf“ im Namen ist unstrittig – die Geschäfte haben sich „auf den Rohstoff Cannabis und auf Hanfprodukte von höchster Qualität“ spezialisiert. Rohstoffe, Hanf-Extrakte, CBD-enthaltende (Cannabidiol, ein nicht rechtlichen Beschränkungen unterliegendes Cannabinoid) und THC-freie (Tetrahydrocannabinol) Öle, Hanfblüten und Tropfen finden sich im Sortiment der beiden Geschäfte, dazu Lebensmittel wie Cannabis-Spaghetti oder Hanf-Kosmetika – überwiegend aus der Produktion der Mutterfirma Swiss Cannabis, die sich auf Anbau, Wirkstoffgewinnung und Genetikentwicklung des Cannabis spezialisiert hat.

Verwendung des Begriffs „Apotheke“ ist bewilligungspflichtig

„Der zukunftsweisende Name Hanfapotheke reflektiert unsere Absicht, mittelfristig eine lizensierte und auf Heilpflanzen spezialisierte Apotheke zu eröffnen“, erklärten damals die Geschäftsführer Yilmaz Simsir und Volkan Kaymaz.

Doch genau das wurde nun zu einem strittigen Punkt. Denn die Hanfapotheken sind noch keine Apotheken im rechtlichen Sinne, weshalb die zuständige Kantonsapothekerin des Schweizer Kantons Basel-Stadt, Esther Ammann, einschritt. Die Verwendung des Begriffs „Apotheke“ sowie der Betrieb einer Apotheke seien bewilligungspflichtig. „In beiden Städten wurde uns die Verwendung des Namens Hanfapotheke untersagt“, bestätigt Simsir. 

Wenn die Lizenz vorliegt, kann aus der Hanftheke wieder die Hanfapotheke werden

„Es wurden uns aber keine Konsequenzen angedroht und es gibt entsprechend auch kein Verfahren. Wir mussten innerhalb der genannten Frist eine Stellungnahme abgeben und haben uns freiwillig und im Einvernehmen mit den zuständigen Kantonsapothekenämtern auf den Namen ‚Hanftheke‘ geeinigt“, sagt Simsir. „Wir schließen nicht aus, dass wir die ‚Hanftheke‘ nach Eröffnung einer lizenzierten, auf Heilspflanzen spezialisierten Apotheke und/oder nach erfolgreicher Integration in das bestehende Schweizer Apothekennetz wieder in ‚Hanfapotheke‘ umbenennen werden“, sagt Kaymaz.

Denn eine solche Apotheke zu eröffnen, sei weiterhin ein Ziel, sagt Kaymaz. Langfristig wolle man Menschen allen Alters umfassend über den Rohstoff Cannabis und über den Konsum von Cannabisprodukten informieren. Außerdem wolle man Ressourcen in die Forschung und Entwicklung hochwertiger pharmazeutischer Produkte auf Basis von Cannabis investieren und diese zu fairen Preisen auf den Markt bringen, sagt der Hanftheken-Geschäftsführer.

Im Gespräch mit Schweizer Apothekern, die Interesse signalisiert haben

Um das Ziel der Spezial-Apotheken-Eröffnung zu erreichen, sei der die Firma beratende Apotheker und Phytospezialist Dr. Samuel Büechi seit einigen Monaten im Gespräch mit Schweizer Apothekern, „die Interesse an unserem Konzept signalisiert haben und die Idee und Philosophie der Hanftheke in ihre bestehenden Apotheken integrieren möchten oder alternativ eine lizenzierte Apotheke eröffnen möchten, die sich auf den Verkauf von Hanfprodukten und der Abgabe von Medizinalcannabis spezialisiert“, sagt Kaymaz. „Dies wird schätzungsweise in den nächsten zwölf Monaten soweit sein, doch wir stehen unter keinem Zeitdruck.“

Unterdessen schließt Simsir auch nicht aus, dass sich die Hanftheken oder später vielleicht wieder -apotheken auch etwa an einer Studie in Bern beteiligen könnte, mit der die Universität Bern gemeinsam mit der Stadtverwaltung in naher Zukunft die legale Abgabe von Cannabis in Apotheken testen möchte. „Wir begrüßen grundsätzlich alle Bestrebungen zur legalen Abgabe von Medizinalcannabis“, sagt Simsir. 



Volker Budinger, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

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von Marco am 03.10.2019 um 9:27 Uhr

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