Lieferengpass bei Antibiotika

Piperacillin plus Tazobactam ist knapp

Stuttgart - 22.12.2016, 16:30 Uhr

Noch gibt es Piperacillin/Tazobactam. Pharmazeutische Unternehmern kontingentieren das Antibiotikum. (Foto: cel / DAZ.online)

Noch gibt es Piperacillin/Tazobactam. Pharmazeutische Unternehmern kontingentieren das Antibiotikum. (Foto: cel / DAZ.online)


Was sagt Fresenius zum Engpass mit Piperacillin plus Tazobactam?

DAZ.online hat auch bei Fresenius nachgefragt. Der Pharmakonzern aus dem hessischen Bad Homburg betont: „Wir verfügen über einen stabilen Zugang zu den benötigten Rohstoffen.“ Allerdings spüre man in den vergangenen Wochen eine erhöhte Nachfrage nach Piperacilin / Tazobactam, aufgrund einer derzeit eingeschränkten Verfügbarkeit dieser Wirkstoffe im Pharmamarkt, heißt es seitens des Unternehmens. Bestehende Lieferabkommen könne Fresenius allerdings bedienen.

Steht Piperacillin/Tazobactam auf der BfArM-Liste?

Pharmazeutische Unternehmen können Engpässe bei ihren Arzneimitteln freiwillig an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) melden. Bislang hat dies für Piperacillin/Tazobactam keiner getan. Die Hexal AG betont ihre gute Informationspolitik. So habe sie bereits drei Wochen nach dem Zwischenfall im chinesischen Werk – als man Dauer und Ausmaß der Lieferschwierigkeiten absehen konnte – ihre Kunden darüber informiert.

Bislang scheint die Lage um Piperacillin plus Tazobactam nicht völlig aussichtslos. Nichtsdestotrotz schafft nicht nur das völlige Fehlen, sondern auch eine Kontingentierung von Wirkstoffen, Mehrarbeit für Apotheker in den Kliniken. Alternative Antibiotika wollen sorgfältig überlegt und kommuniziert sein, um die ohnehin bestehenden Probleme mit Resistenzen nicht zusätzlich und unnötig zu verschärfen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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