Versorgungsprojekte

Apotheker profitieren nur punktuell vom Innovationsfonds

Berlin - 21.11.2016, 17:35 Uhr

Bislang eine Niederlage: Die Apotheker sind bei den bezuschussten Millionen-Projekten des Innovationsfonds bislang nur am Rande beteiligt. (Foto: dpa)

Bislang eine Niederlage: Die Apotheker sind bei den bezuschussten Millionen-Projekten des Innovationsfonds bislang nur am Rande beteiligt. (Foto: dpa)


Mehrere Niederlagen für Apotheker

Das zweite Arzneimittelprojekt, an dem die TK beteiligt ist, läuft unter dem Namen „Resist“. Bei diesem Vorhaben geht es darum, dass Ärzte bei akuten Atemwegsinfektionen durch adäquaten Antibiotikaeinsatz Antibiotika-Resistenzen vermeiden. Laut TK hat der Verband der Ersatzkassen (vdek) die Konsortialführung dieses Vorhabens inne.  Partner sind die Kassenärztlichen Vereinigungen. Apotheker nehmen an diesem Vorhaben gar nicht teil.

Den dritten Zuschuss für ein Arzneimittel-Projekt erhält die TK für „KidSafe“. Bei diesem Versorgungsmodell geht es um die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit von Kindern und Jugendlichen. Die Projektverantwortung trägt in diesem Fall das Uni-Klinikum Erlangen. Dort wollte man die Inhalte des Modells vor einem verbindlichen Zuschlag nicht kommentieren. Nach Informationen sind die Apotheken vor Ort nicht eingebunden. Allerdings ist die ABDA am Rande beteiligt:  Vertreter der ABDA sollen während der Projektphase an wissenschaftlichen Qualitätszirkeln teilnehmen.

Bayerische Apotheker sehr aktiv

Es ist unklar, an wie vielen Bewerbungen Apothekerverbände oder -kammern beteiligt waren. Die ABDA wollte darüber keine Auskunft geben. Allerdings hatten die bayerischen Apotheker schon zwei Absagen hinnehmen müssen. Kammer und Verband hatten sich gemeinsam mit mehreren anderen Partnern, wie etwa den Ärzten und einer Allianz für Telemedizin (Telemedallianz), an einem Projekt zur Erprobung des eRezeptes und einem Projekt zur Erprobung des eMedikationsplanes beteiligt. Beide Modelle bekommen vom G-BA allerdings keine finanzielle Unterstützung.

Bei der Delegiertenversammlung der Apothekerkammer Bayern in München hatte Kammerpräsident Thomas Benkert in der vergangenen Woche allerdings angemerkt, dass seine Kammer noch an einem dritten Modell mitgewirkt habe, das bislang weder Zu- noch Absage kassiert habe. Konkret geht es um die neue Versorgungsform „InALife“, deren Ziel es sein soll, Adipositas zu therapieren. Anscheinend geht es darum, die Lebensstile von Betroffenen so zu verändern, dass insbesondere keine Begleiterkrankungen (wie beispielsweise Diabetes) auftreten. Die Projektleitung hat laut Benkert die technische Universität München. Es gibt aber eine große Zahl weiterer Teilnehmer. Neben der Apothekerkammer sind unter anderem die Telemedallianz, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und die Deutsche Diabetes Stiftung mit am Start.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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