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Reaktion auf EuGH-Urteil
Apothekerin schreibt an alle 630 Bundestagsabgeordneten
Union will den Apothekern helfen
Eder fürchtet auch, dass die Apotheker von der Politik alleingelassen würden, sollte es tatsächlich zu einer Aufhebung der Rx-Preisbindung kommen: „Leider werden die Apotheken keine EU Subventionen erhalten, um bestehen zu können, wie beispielsweise die Bauern, wenn sie zu viel produzieren, aber zu wenig und vor allem zu billig verkaufen.“ Daher empfiehlt sie: „Ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wäre das beste Mittel, unser gutes Gesundheitssystem mitsamt dem Apothekennotdienst aufrechtzuerhalten.“
Die schnellsten Antworten erhielt die Apothekerin eigenen Angaben zufolge aus der Unionsfraktion. Mehrere Abgeordnete sprachen sich deutlich für das Rx-Versandverbot aus. Ein CDU-Politiker wies aber darauf hin, dass sich der Koalitionspartner SPD nun dringend bewegen müsse. Auch SPD-Politiker haben der Pharmazeutin geantwortet. In einer Botschaft heißt es, dass auch aus Sicht der SPD Apotheken in strukturschwachen Regionen unbedingt erhalten werden müssten. Allerdings würde ein generelles Versandverbot für Rx-Arzneimittel wiederum die Versender benachteiligen.
Zudem müsse eine
Regelung gefunden werden, die mit europäischem Recht vereinbar sei. Die SPD macht die Pharmazeutin zudem darauf aufmerksam, dass das Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz (AMVSG) bereits ein Schritt sei, mit dem die flächendeckende Versorgung gestärkt werde. Zur Erklärung: In dem Gesetz ist eine Honorarerhöhung für Apotheker in den Bereichen Rezepturherstellung und BtM-Abgabe vorgesehen.
Linke, CSU und CDU auf Apotheker-Seite
Die Abgeordneten des Gesundheitsausschusses schrieb Ines Eder sogar ein zweites Mal an. Im zweiten Schreiben machte die Apothekerin nochmals auf die schon bestehende Benachteiligung für deutsche Apotheken vor Ort aufmerksam, die schließlich gesetzlich begrenzte Rabatte hätten. In anderen Ländern gebe es niedrigere Mehrwertsteuersätze. Hinzu komme, dass die Versandapotheken in den Niederlanden diese gesetzlichen Vorgaben nicht hätten und somit bevorteilt seien.
Die Apothekerin erhielt auch eine Antwort der Linken-Fraktion, die sich seit Jahren für ein striktes Verbot des gesamten Versandhandels einsetzt. Man werde „aufmerksam verfolgen“, ob Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sich gegen den Widerstand von SPD und Grünen durchsetzen könne und ein solches Verbot auf den Weg bringen könne. Ein CSU-Abgeordneter versichert der Apothekerin, dass der Freistaat Bayern weiter zu den Apothekern hält – im Rahmen der Bundesratsinitiative zum Rx-Versandhandelsverbot.
1 Kommentar
Danke an die Kollegin!
von Christiane Patzelt am 18.11.2016 um 14:04 Uhr
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