Schweizer Post

Mit Medi-Box auf Konkurrenzjagd in der Distribution

Stuttgart - 15.11.2016, 12:15 Uhr

Wohl temperiert: In der Schweiz gehen Logistiker neue Wege. (Foto: Phagro)

Wohl temperiert: In der Schweiz gehen Logistiker neue Wege. (Foto: Phagro)


Temperierte Lieferfahrzeuge und klimati­sierte Lager

Die Gale­nica-Tochter Alloga habe diese Kosten nicht gescheut. Sie setze demgegenüber auf temperierte Lieferfahrzeuge und klimati­sierte Lager. Laut Handelszeitung hat Alloga Millionen in eine geschlossene Kühlkette investiert. „Dieses Konzept ist sowohl für uns als auch für unsere Kunden vorteilhaft und im Endeffekt kostengünstiger“, erklärt das ­Unternehmen. Es erfordere keine speziellen Maßnahmen wie zum Beispiel das aufwendige Verpacken von Lieferungen in Isolationsboxen, das Handling der schweren Boxen und das Management der Retouren, wird Sprecher Fabio Colle zitiert.

Alloga führe zwar auch eine temperierte Medikamentenkiste im Sortiment, aber aufgrund des relativ hohen Gewichts und des eher geringen Füllvolumens werde die Raumtemperaturbox nur für spezi­fische Versände und nicht en gros eingesetzt. 

Kooperation mit Voigt

Als Pilotkunde der Post wird in der Handelszeitung die Thurgauer Voigt-Gruppe genannt, die Nummer zwei hinter Galenica im Pre-Wholesale-Markt, also im Beliefern von Apotheken und Krankenhäusern im Auftrag von Pharmafirmen. Die Galenica-Tochter Alloga habe der Post die kalte Schulter gezeigt. Ab Januar 2017 soll der Arzneimittelversand das Logistikangebot des Bundesbetriebs ergänzen, hat Post-Sprecher Oliver Flüeler gegenüber der Zeitung bestätigt.

Zwei Millionen Sendungen sollen mit der ­neuen Medikamentenbox abgewickelt werden. Das sind fast 2 Prozent des jährlichen Paketvolumens. „Das ist ein Angriff auf die Marktstellung von Gale­nica“, schreibt die Handelszeitung. „Und der Anbeginn eines Zweikampfs innerhalb eines Gebiets, der für die Gesundheitsversorgung des Landes essenziell ist.“ 

Galenica steigert Umsatz und Gewinn

Nach den Halbjahreszahlen für 2016 ist die Berner Gesundheitsgruppe Galenica kräftig im Aufwind. Sie konnte ihren Gewinn in den ersten sechs Monaten um fast ein Viertel auf knapp 195 Millionen Franken steigern. Der Umsatz legte nach Unternehmensangaben um 12 Prozent auf gut zwei Milliarden Franken zu, und das Betriebsergebnis (EBIT) um über ein Fünftel auf 241 Millionen Franken. Das Apotheken- und Logistik-Geschäft von Galenica-Santé setzte mit knapp 1,5 Milliarden Franken 3,7 Prozent mehr um als vor einem Jahr. Galenica geht davon aus, dass der Gewinn 2016 um rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen könnte.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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