Gesundheitsminister a.D.

Was macht eigentlich.... Philipp Rösler?

Berlin - 31.08.2016, 12:00 Uhr

Es war nicht alles schlecht, damals... Philipp Rösler mit Kanzlerin Angela Merkel im November 2013. (Foto: dpa)

Es war nicht alles schlecht, damals... Philipp Rösler mit Kanzlerin Angela Merkel im November 2013. (Foto: dpa)


Plante Rösler „demnächst nackt über die Friedrichstraße zu laufen“?

Weitere Maßnahmen zur Sanierung der Finanzen folgten. Anfang 2011 stieg der allgemeine beziehungsweise reduzierte GKV-Beitrag von 14,9 beziehungsweise 14,3 Prozent auf 15,5 beziehungsweise 14,9 Prozent. Rösler hob die Deckelung von Zusatzbeiträgen auf. Um sozial schwache Menschen nicht zu benachteiligen, etablierte er einen Sozialausgleich, falls Versicherte mehr als zwei Prozent ihres Bruttoeinkommens ausgeben müssten.

Krankenkassen hatten ebenfalls eine Kröte zu schlucken. Ihre Verwaltungskosten wurden zwischen 2011 und 2012 auf dem Wert von 2009 eingefroren.

Von der Gesundheit zur Wirtschaft

Trotz aller Erfolge ist das Bundesgesundheitsministerium bis heute nicht sonderlich beliebt. Nach seiner Wahl zum neuen Bundesparteivorsitzenden im Mai 2011 nutzte Philipp Rösler die Gunst der Stunde. Er folgte Rainer Brüderle (FDP) und wurde Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Als die Liberalen bei der Bundestagswahl 2013 an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten, verlor Rösler seinen Ministerposten. Und mit den Worten „Es war mir eine Ehre, ihr Vorsitzender zu sein“ legte er sein Parteimandat nieder.

In einer seiner letzten Reden als Politiker klang auch Kritik durch. Wenn er locker ohne Jackett über die Friedrichstraße gehe, würde es in den Medien aus gut informierten Kreisen heißen, Rösler plane, „demnächst nackt über die Friedrichstraße zu laufen“. Bei seinen liberalen Parteikollegen kam der Witz nicht an – so wie Rösler selbst nie im politischen Berlin ankam. Er wohnte bis zuletzt in einer kleinen Mansardenwohnung neben dem Ministerium. Seine Familie, er ist verheiratet und hat Zwillingstöchter, blieb in Niedersachsen. In der Schweiz haben sie jetzt ihren gemeinsamen Lebensmittelpunkt gefunden. 



Michael van den Heuvel, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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