Hamburg

Apothekerkammer will wegen möglichen Betrugsfällen ermitteln

Hamburg - 29.08.2016, 17:55 Uhr

Illegale Kick-Back-Zahlungen für rabattierte Arzneimittel in Hamburg? Eine Apothekerin und zwei Geschäftsleute werden verdächtigt. (Foto: JackF / Fotolia)

Illegale Kick-Back-Zahlungen für rabattierte Arzneimittel in Hamburg? Eine Apothekerin und zwei Geschäftsleute werden verdächtigt. (Foto: JackF / Fotolia)


Ist die Kammer indirekt betroffen?

Nach Informationen von DAZ.online könnte der Fall besonders brisant werden: Bei der verdächtigten Apothekerin soll es sich um ein ehemaliges Mitglied des Kammervorstands handeln. Siemsen war hierzu nichts bekannt, die betreffende Person war auf Nachfrage von DAZ.online nicht erreichbar.

Bei den Arzneimitteln soll es sich um Zytostatika und andere hochpreisige Produkte handeln, die nicht der Arzneimittel-Preisverordnung unterliegen.

Höhe des Schadens ist noch unbekannt

Gegenüber DAZ.online bezeichnete der Präsident des Apothekervereins Hamburg, Jörn Graue, die Vorwürfe als „höchst unangenehm“. Die wenigen Angaben, die von der Polizei und Staatsanwaltschaft Hamburg veröffentlicht wurden, ließen einen breiten Spekulationsraum. „Doch solange es nicht zu einer Verurteilung kommt, gilt die Unschuldsvermutung“, erklärt er. Leider gäbe es Problemfälle in allen Branchen – doch es sei „happig“, dass aktuell verschiedene Verdächtigungen gegen Hamburger Apotheker im Raum stünden.

Wie groß der Schaden durch den aktuellen, möglichen Betrugsfall für die Krankenkassen ist, ist laut Polizei noch unbekannt. Insgesamt sind laut Polizei 13 Häuser und Wohnungen in Hamburg wie auch Geschäftsräume in Bayern durchsucht worden. „Die Beamten stellten allein in Hamburg circa 150 Aktenkartons sowie Datenträger sicher“, erklärt die Pressestelle in einer Mitteilung. Die Auswertung der Unterlagen wird sich wahrscheinlich über Monate erstrecken.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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