Ehemalige Gesundheitsministerin

Was macht eigentlich… Andrea Fischer?

Köln - 24.08.2016, 07:00 Uhr

Andrea Fischer bei einer Charity Gala 2009 in Berlin - mit Edmund Stoiber und Joschka Fischer. (Foto: dpa)

Andrea Fischer bei einer Charity Gala 2009 in Berlin - mit Edmund Stoiber und Joschka Fischer. (Foto: dpa)


 „Es ist das selbstverständliche Recht einer Partei, sich gegen einen Politiker zu entscheiden,“

Dass ihr ihre Partei damals das Vertrauen entzog, war ein harter Schlag für die noch junge Politikerin. Nur wenige Monate nach ihrem erzwungenen Rücktritt legten die Berliner Grünen nach und nominierten ihre ehemalige Frontfrau nicht mehr für den Bundestag. Die Enttäuschung darüber saß tief, öffentlich gehadert hat Fischer nie. „Es ist das selbstverständliche Recht einer Partei, sich gegen einen Politiker zu entscheiden“, sagte sie in Interviews: „Ich habe aber auch nicht Männchen gemacht, um vielleicht doch noch gemocht zu werden.“

Sie zog sich aus der Politik zurück, arbeitete als Publizistin, moderierte Talkshows bei ntv, arbeitete als selbständige Beraterin, hielt Vorträge. Ganz ohne Politik hielt sie es schließlich aber doch nicht aus. 2011 kandidierte Fischer bei der Berliner Kommunalwahl im Bezirk Mitte für den Posten der Bürgermeisterin. Berlin Mitte sei ein Bezirk mit vielen Widersprüchen, begründete sie damals: „Es gibt das Regierungsviertel, die Friedrichstraße, es gibt junge Schickeria und gleichzeitig viel Armut in anderen Straßenzügen: Jeder vierte im Bezirk lebt von Hartz IV.“ Mit diesen Unterschieden Politik zu machen, habe sie gereizt.

Und es war dann schließlich doch das Ticket ihrer Partei, welches sie nach Hannover brachte, als Leiterin des Dezernats für Finanzen und Gebäudewirtschaft. „Ich habe festgestellt, dass ich sehr gerne in großen Organisationen arbeite“, sagt sie. Die Region Hannover war 2011 aus den Kommunen des bisherigen Landkreises Hannover und der kreisfreien Stadt Hannover gebildet worden. In der Region leben knapp eineinhalb Millionen Menschen. Die Landschaft zwischen Lüneburger Heide und Steinhuder Meer ist schön, ungemein grün und reich an Wasser. Ein Paradies für Fahrradfahrer.

„Die Lebensqualität ist extrem hoch, sagt Andrea Fischer, „auch und gerade im Vergleich zu Berlin.“ Gewählt wurde sie auf acht Jahre, was danach kommt, muss sie jetzt noch nicht entscheiden. Vielleicht eine weitere Amtszeit in Hannover. Vorstellen könne sie sich das gut.



Sabine Rössing, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Was macht...

von Frank ebert am 24.08.2016 um 9:34 Uhr

So klipp und klar : Sie war total unfähig ! aber dies scheint ja das Kriterium für diesen Job zu sein

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