Umzug geplant

Die Immobilien-Akte des BMG

Berlin - 24.08.2016, 13:40 Uhr

Umzug für 2020 geplant: Das BMG will in das ehemalige Innenministerium der DDR einziehen. (Foto: DAZ.online)

Umzug für 2020 geplant: Das BMG will in das ehemalige Innenministerium der DDR einziehen. (Foto: DAZ.online)


Repräsentativer Tresorraum wie bei der ABDA

Die Pläne für das Bürogebäude sind ambitioniert: In den derzeit leerstehenden Hallen sollen neben den Büroflächen „repräsentative zentrale Sonderflächen“ entstehen. Außerdem geplant sind eine Cafeteria, ein Besucherzentrum sowie ein Presse- und Konferenzbereich. Die ehemaligen Tresorräume der Bank will das BMG als „hochwertige Lagerflächen“ nutzen. Vielleicht haben sich die Beamten diese Idee ja bei einem Besuch im alten Apothekerhaus abgeschaut: Denn auch das alte Mendelssohn-Palais in der Berliner Jägerstraße war eine ehemalige Bank. In den Tresorräumen verstaute die ABDA das gesamte Archiv der Pharmazeutischen Zeitung und empfing dort prominente Gäste.

Auch an die architektonische Gestaltung hat das BMG konkrete und anspruchsvolle Anforderungen. Es müsse ein „funktionales und repräsentatives Gebäudeensemble“ entstehen, das insbesondere der Ressortaufgabe ‚Gesundheit‘ gerecht werde und „diese auch nach außen widerspiegelt (‚Aushängeschild‘)“, heißt es in der Ausschreibung.

Modernisierungskosten höher als ursprünglich geplant

Natürlich gibt es die komplette Modernisierung eines Baukomplexes nicht umsonst. Im Bundeshaushalt für das Jahr 2015 hatte das BMG für das Projekt Gesamtkosten von insgesamt rund 98 Millionen Euro angegeben. Zwei Jahre später musste das Ministerium diese Angabe aber nach oben korrigieren: Im Haushaltsplan für das Jahr 2017 sind nunmehr Gesamtkosten von rund 121 Millionen Euro angegeben. Laut Haushaltsplan stehen die größten Bauarbeiten im Jahr 2018 an. Allein in diesem Jahr plant das BMG nämlich mit Ausgaben für 105 Millionen Euro für das Projekt. Fragen zu den Motiven des Umzuges sowie nach den Modernisierungskosten will das BMG erst in der kommenden Woche beantworten.

Der Umzug des BMG innerhalb Berlins ist auch aus politischer Sicht brisant. Am jetzigen Dienstsitz in der Friedrichstraße stehen Gröhe und seinen Mitarbeitern rund 15.000 Quadratmeter Bürofläche zur Verfügung. In der Mauerstraße haben die 380 Mitarbeiter mehr als doppelt so viel Platz. Zudem lässt das BMG in der Mauerstraße auch gleich den dazugehörigen zweiten Gebäudekomplex modernisieren. In der Ausschreibung heißt es, dass dieser Teil für „weitere ministerielle Aufgaben“ genutzt werden solle.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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