Salmonellen und Campylobacter

Hochsaison für Sommerseuchen

Stuttgart - 18.08.2016, 09:00 Uhr

Der Salmonellen-Erregernachweis erfolgt in der Regel aus Stuhl, 
Rektalabstrichen, Erbrochenem, aber auch aus verdächtigen Lebensmitteln. (Foto: dpa - Report)

Der Salmonellen-Erregernachweis erfolgt in der Regel aus Stuhl, Rektalabstrichen, Erbrochenem, aber auch aus verdächtigen Lebensmitteln. (Foto: dpa - Report)


Fliegen verbreiten Campylobacter

Auch Campylobacter wird über kontaminierte, rohe tierische Lebensmittel auf den Menschen übertragen, zum Beispiel rohes Hackfleisch. Bei diesem Erreger könnte laut BfR der saisonale Anstieg von Infektionen unter anderem mit einer vermehrten Aktivität von Fliegen bei höheren Temperaturen erklärt werden. Fliegen verbreiteten den Erreger innerhalb von Tierbeständen, vor allem bei Geflügel. Das sei bekannt, schreibt das BfR.

Nach oraler Aufnahme von Campylobacter dauert es in der Regel zwei bis fünf Tage, bis Beschwerden auftreten. Diese sind jedoch nicht von Durchfällen anderer Genese zu unterscheiden. Die Diarrhö kann breiig bis massiv wässrig, nicht selten auch blutig sein. Die Krankheit dauert in der Regel bis zu einer Woche, bei Immungeschwächten auch länger. Viele Infektionen verlaufen jedoch asymptomatisch.

Campylobacter-Infektionen sind in der Regel selbstlimitierend. Daher ist eine symptomatische Therapie mit Volumen- und Elektrolytsubstitution meist ausreichend. Bei hohem Fieber, bei Verdacht auf septische Streuung und schweren klinischen Verläufen wird mit Erythromycin oder Fluorochinolonen (zweite Wahl) behandelt. Solange der Erreger im Stuhl ausgeschieden wird, besteht potenziell Ansteckungsgefahr – im Mittel zwei bis vier Wochen.

Küchenhygiene schützt

Wichtigste Schutzmaßnahme für beide Erreger ist konsequente Küchenhygiene, insbesondere bei frischem oder tiefgefrorenem Geflügel. So sollen getrennte Schneidebretter und Messer sowie Papiertücher zum Abtupfen verwendet werden. Nach Kontakt mit potenziell kontaminierten Lebensmitteln gilt: Hände waschen mit Seife.

Säuglinge, Kleinkinder sowie alte und abwehrgeschwächte Menschen sollten auf rohe tierische Lebensmittel (auch Rohmilch und Eier) verzichten. Gesundheitsämter, das BfR oder zuständige Länderbehörden stellen zahlreiche Informationen für Verbraucher zu Verfügung, wie sich Infektionen mit Campylobacter und Salmonellen vermeiden lassen. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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