Sorge um Arzneimittel-Versorgung

AfD denkt über Bedarfsplanung für Apotheken nach

Stuttgart - 12.08.2016, 15:30 Uhr

Quo vadis, Apotheke? Die AfD macht sich Sorgen um die Arzneimittelversorgung in Sachsen. (Foto: Sket)

Quo vadis, Apotheke? Die AfD macht sich Sorgen um die Arzneimittelversorgung in Sachsen. (Foto: Sket)


Ärzte und Apotheker aufs Land locken

Auch der Nachwuchs an Ärzten ist für die AfD ein Thema. In der Medizin würden viele Studieninteressierte nicht zugelassen. „Die Bewerberzahlen sind glaube ich sehr viel höher als die Zahl derjenigen, die angenommen werden“, sagt Wendt. Die AfD versuche, Ärzte in den ländlichen Raum zu locken, erklärt er.

Auch für den Nachwuchs an Apothekern interessiert sich die Partei. „Dahingehend wollten wir auch wissen, wie es um die Zahl der Pharmaziestudierenden bestellt ist“, erklärt der Abgeordnete. Die Zahlen sind nach Auskunft der Landesregierung etwas zurückgegangen – von 256 im Wintersemester 2011/2012 auf 226 im vergangenen Wintersemester. „Wir müssen jetzt ergründen, warum das so gewesen ist“, erklärt Wendt.

Wie steht es um die Notdienste?

Sorge macht der AfD auch die Notfallversorgung. „Nach welchen Anforderungen werden Notdienste von Apotheken in Sachsen geplant?“, fragte Wendt in einer zweiten Anfrage. Gemäß § 1 Apothekengesetz müsse die Landesapothekerkammer die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung auch zu den Nachtzeiten sicherstellen, erläuterte die Staatsministerin. „Die Dienstbereitschaft zu diesen Zeiten ist als ‚Notdienst‘ zu verstehen, der der Bevölkerung zwar eine geordnete, aber nicht in jeder Hinsicht bequeme Arzneimittelversorgung gewährleisten soll“, erläuterte sie in ihrer Antwort.

Gute Nachrichten hatte sie auf die Frage, wie viele Notdienste im Jahr 2015 nicht besetzt werden konnten. „Es wurde bisher immer eine ständige Dienstbereitschaft zur Sicherstellung der pharmazeutischen Versorgung der Bevölkerung rund um die Uhr gewährleistet“, schreibt die Landesregierung – und erklärt in einer anderen Antwort, dass Pflichtverstöße von Apothekern geahndet würden.

Ist Großenhain überlastet?

Interessant ist, wie stark die durchschnittliche Anzahl der Notdienste variiert. Im Dienstbereitschaftskreis Thum waren es laut Landesregierung 2015 nur acht, in Großenhain mit Radeburg jedoch 100. „Das ist schon viel“, sagt Wendt. Die Fraktion werde nachfragen, warum die Zahl so hoch ist. „Wir müssen schauen, wie die Belastung zu meistern ist“, erklärt er. Auch sei zu ergründen, ob es eine Überlastung darstelle – wobei die Apotheken auf der anderen Seite ja auch daran verdienen würden.

Insgesamt zeigt sich der AfD-Politiker angesichts der Antworten der Landesregierung beruhigt. „Es schaut auf den ersten Blick so aus, dass eine flächendeckende Versorgung in Sachsen gewährleistet ist“, sagt er. Er werde aber weiter am Thema bleiben.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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