Beratungs-Quickie

Calcium und Vitamin D bei Osteoporose

München - 11.08.2016, 12:00 Uhr

Wenn Knochen brüchig werden: Risikofaktoren für eine Osteoporose sind neben Veranlagung, Östrogen-Mangel bei Frauen und Alter aber auch Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel und Untergewicht. (Foto: adimas / Fotolia)

Wenn Knochen brüchig werden: Risikofaktoren für eine Osteoporose sind neben Veranlagung, Östrogen-Mangel bei Frauen und Alter aber auch Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel und Untergewicht. (Foto: adimas / Fotolia)


Beratungs-Basics 

Die Kundin bekommt das Präparat schon seit längerer Zeit verordnet. Zusätzlich nimmt sie einmal wöchentlich ein Medikament mit Alendronsäure ein. Gegen ihre beginnende Erkältung kann sie ein Zinkpräparat (empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang auch Vitamin C) einnehmen. Sicherheitshalber sollte sie dabei auf einen zeitlichen Abstand zwischen der Einnahme von Calcium-D3-Kautabletten und Zink achten. Es besteht der Verdacht, dass die hochdosierte Einnahme von Calcium die Aufnahme anderer mehrwertiger Kationen, wie Zink und Eisen, verschlechtern könnte. Besonders wichtig ist ein großer zeitlicher Abstand zur Einnahme von Alendronsäure. Hier muss die Kundin mindestens eine Zeitspanne von vier Stunden vergehen lassen. Das gilt sowohl für das Zink-Präparat als auch die Kautabletten mit Calcium.

Die Kautabletten enthalten 600 mg Calcium (als Carbonat) und 400 I.E. Colecalciferol. Das Mineralstoff- und Vitaminpräparat wird zur Förderung des Knochenaufbaus zur unterstützenden Behandlung bei Osteoporose eingesetzt.

Calcium, das im menschlichen Organismus hauptsächlich im Knochen vorkommt, ist der wichtigste Knochen-Baustein (in Form von anorganischen Calcium-Verbindungen wie Calciumphosphat und Calciumcarbonat).

Colecalciferol wird in der Niere und Leber zu dem wirksamen Metabolit Calcitriol umgewandelt. Calcitriol erhöht die Resorption von Calcium und Phosphat aus dem Darm, fördert die Knochenmineralisation und hemmt die Knochenresorption.

Im Rahmen einer Therapie mit Bisphosphonaten ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium und Vitamin D3 notwendig. Sofern die Versorgung über die Nahrung nicht gewährleistet ist, ist in der Leitlinien eine tägliche Gesamtzufuhr von 1000 mg Calcium und bei hohem Sturz- und Frakturrisiko sowie geringer Sonnenlichtexposition 800 bis 1000 I.E. Vitamin D täglich empfohlen.

Die Kautabletten werden regelmäßig zweimal täglich zu den Mahlzeiten eingenommen. Die Tabletten werden erst gekaut und anschließend mithilfe von etwas Flüssigkeit hinuntergeschluckt. Am Tag der Alendronsäure-Einnahme sollte die Kundin das calciumhaltige Arzneimittel am besten ganz weglassen oder nur einmal täglich am Abend einnehmen. Die unterstützende Behandlung der Osteoporose erfolgt langfristig.

Unerwünschte Wirkungen sind selten. Es können Blähungen, Übelkeit, Magenschmerzen sowie Verstopfung oder Durchfall auftreten. Die Beschwerden können in der Selbstmedikation behandelt werden. 



Manuela Kühn, Apothekerin
redaktion@daz.online


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